Prof. Dr. Gunnar Heinsohn schreibt am 21.09.2014 in seinem neuen Artikel „Hilflosigkeit von Zentralbanken“:
„Die Vierjahreskredite der EZB zum Stichtag 18. September 2014 greifen nicht. Statt der erwarteten 200 Milliarden Euro beanspruchen insgesamt 255 Banken von dieser Offerte nur 83 Milliarden. An diesen einmaligen Weltwunderkredit zu einem Zins von 0,05 Prozent ist nämlich die Bedingung geknüpft, dass die Banken das Weiterverleihen dieses warmen Segens an Firmenkunden der „Realwirtschaft“ unter Beweis stellen oder ihn bereits nach zwei Jahren zurückzahlen müssen. Auch der Minuszins von 0,2%, den die EZB für bei ihr geparkte Übernachteinlagen der Geschäftsbanken mittlerweile einbehält, erweitert deren Ausleihungen an Firmenkunden nicht. Zähneknirschend schlucken sie lieber den Verlust.“
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Mich interessiert, ob es nicht einen Wirtschaftsjournalisten gibt der Draghi einmal interviewen würde um ihm kritische Fragen zum Vorgehen der EZB zu stellen und ihn mit den Erklärungen der Nichtwirksamkeit nach Eigentumsökonomik konfrontiert. Um dann Draghi zu bitten er möge zu den Argumenten einmal Stellung beziehen.
Kein ZB-Präsident würde auf Fragen dieser Art Antworten geben …
Das verflixte daran ist, das ich immer wieder von untadeligen Unternehmern mit bewährtem Geschäftsmodell und auskömmlicher Marge, sowie guter Auftragslage, höre, man bekäme keinen ordentlichen Kredit mehr zu annehmbaren Konditionen. Die andere Seite der Medaille zeigt, freigiebige Banken, die in Osteuropa und Club MED das Geld nur so rausschmeißen oder rausgeschmissen haben. Aktuell sieht man bei der Raiffeisen Bank International (RBI) das diese Praxis sich nicht auszahlt. 50 bis 500 Millionen Euro Verlust und ich würde mich nicht wundern, wenn es eher 500 Mios werden. Immerhin hat die Börse das mit 10 % minus quittiert. Die Hypo Alpe Adria hat… Weiterlesen »
Da frage ich mich, inwiefern in diesem Zusammenhang die Dynamik der Schuldendeflation eine Rolle spielt.
Schließlich müssen in einer Volkswirtschaft stets Schulden bedient werden. Steigt der Schuldenstand an, so erhöht sich der Anteil der Konsumentenkaufkraft, der für den Schuldendienst aufgebracht werden muss.
Dies zieht Kaufkraft für die eigentlichen Wirtschaftsgüter ab. Die Nachfrage muss dadurch sinken, mit allen deflatorischen Folgen.
Dies wäre womöglich eine komplementäre Sicht der Vorgänge, im Kontrast zur Sicht, die von vorhandenen Pfändern und Verschuldungsfähigkeit ausgeht.
Inwieweit spielt der Abfluss von Nachfragekaufkraft in den Schuldendienst eine Rolle für die Eigentumsökonomik?
Ich beantworte das anders. Meine Prognose, z. B. trotz Prof. Malik Infos: es wird 2015 n i c h t s geschehen. Kein Börsen-Crah, keine große Bank die zusperrt, kein Welt-Konzern, der zusperrt. Usw. usw. Nein, EZB wird weiter herumwurschteln, die Börsengeier werden weiter spekulieren. Die Immoblien werden überall weiter oder wieder steigen. Und die Groß-Konzerne werden weiter (Riesen-)Gewinne machen aber weiter Spar-Programme fahren. Und auch die Deflation wird still und unauffällig weiter gehen. In der Ukraine und anderswo wird weiter gekriselt. Und Hr. Obama wird weiter, no we cant agieren. Daher: nichts wird 2015 geschehen. Alle Bosse, Politiker, Bankster… Weiterlesen »
Lieber Herr Huber, eine klare und prägnante Stellungnahme.
Besten Dank dafür. Wir werden sehen, wie die Entwicklung sein wird. Je nachdem wird es ja noch einiges zu diskutieren geben.
„…es wird 2015 n i c h t s geschehen. Kein Börsen-Crah, keine große Bank die zusperrt, kein Welt-Konzern, der zusperrt. Usw. usw.“ Sieht ganz so aus. Andererseits: „Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll, oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems kommen soll.“ Ludwig von Mises Aber vielleicht ist ja diesmal alles anders? Es hätte doch eigentlich schon vor 12 Jahren knallen müssen. Vielleicht ist aber auch nur die Risiko-Toleranz gestiegen, durch stetige Gewöhnung.… Weiterlesen »
Antwort von Gunnar Heinsohn: Angenommen, die von Geschäftsbanken abgerufenen 83 Milliarden – auch wenn sie dann schon nach zwei Jahren zurückgezahlt werden müssen – gingen zu 100 Prozent in das Ankaufen von Staatsschulden, gibt es bei der Differenz zwischen 0,05 Prozent Zentralbankzins und – sagen wir – 3 Prozent Ertrag auf Südschienen-Papiere bei zwei Runden mit Einjährigen gut was zu verdienen. Zugleich haben die Regierungen hier und heute 83 Milliarden zur Verfügung, die als Kaufkraft wirken bzw. das deflationäre Drosseln der Kaufkraft um 83 Milliarden noch einmal in die Zukunft verschieben. Der 3-Prozent-Ertrag für die Geschäftsbanken (einmal eine problemlose Tilgung… Weiterlesen »
Ich bleibe, wie in vorherigen Beiträgen, dabei das die eigentlichen Ursachen tiefer liegen. „Diese“ Krise die wir jetzt (bzw. schon viele Jahre) haben ist historisch gesehen fundamental anders in dem Sinne, das unsere energetische Basis im Kostensinne nicht mehr expandiert. Fremdenergieeinsatz war einer der Produktivitätstreiber (u.a. neben Spezialisierung -> was aber auch wieder zum Komplexitätswachstum geführt hat). Historisch gesehen konnte sich die Menschheit immer bessere/günstigere Energiequellen nutzbar machen (Holz -> Kohle -> Öl/Gas). Nun steht aber der Sprung auf eine noch ‚billigere‘ und ‚verfügbare‘ Energieform/quelle aus und die anteiligen (realen) Kosten bei der Bereitstellung von Öl/Gas, etc. steigen -> Immer… Weiterlesen »
Eine sehr treffende Charakterisierung… alle Produktivitätsfortschritte sind unter massivem Energieeinsatz erzielt worden, auch die grüne Revolution! Nun ist die Frage, was passieren wird, wenn die Phosphatvorkommen aufgebraucht sind, wenn fossile Energieträger immer teurer werden und die Bewirtschaftung großer Agrarflächen mit Maschinen immer teurer wird. Ich vermute, dass es eine Renaissance der Kernkraft geben wird. Allerdings plädiere ich für eine andere Bauweise, nämlich MSRs (Molten Salt Reactors). Diese wurden in den 1960ern bereits demonstriert und sind sehr viel sicherer als die heute üblichen Reaktoren, die eine ständige Kühlung erfordern. Gleichzeitig können diese Reaktoren bei so hohen Temperaturen arbeiten, dass die Bereitstellung… Weiterlesen »
Eine evolutionäre Weiterentwicklung erfolgt in der Natur durch eine Energiebedarfssenkung – damit werden auch die Abhängigkeiten gesenkt. Ich bin davon überzeugt, dass zum Gelingen der Energiewende dieser Schritt unverzichtbar ist. Eine Energiebedarfsdeckung wie bisher mit einer volatilen Erzeugung ist nicht mit vernünftigen Mitteln möglich. Zugleich geht aus Forschungsarbeiten hervor, dass es bis zu 60% Einsparungspotential gibt, ohne das es zu einem Komfortverlust kommen muss. „Einfach nur“ durch intelligentes Energiemanagement. Auf eine Renaissance der Kernkraft würde ich nicht hoffen, bzw. die Mittel eher in Alternativen fließen lassen. Die International Nuclear Risk Assesment Group (www.inrag.org) wird sich nun der Fragestellung „Was für… Weiterlesen »
Ich bin pessimistischer; denn was knapp wird, ist Kompetenz, nach der überall die Nachfrage steigt, während weniger von ihr nachwächst. Selbst Dänemark mit der weltbesten frühkindlichen Erziehung registriert einen fallenden IQ (http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-2730791/Are-STUPID-Britons-people-IQ-decline.html). Andere Energiequellen sind vorstellbar, andere Köpfe schwerlich. Ein Beispiel: Als 1972 die westdeutsche Weltführerschaft bei Kameras wegen der innovativen Schlitzverschlüsse aus Japan verlorengeht, hatte der ostasiatische Konkurrent zusätzlich auch geringere Lohnkosten. Heute verdienen Deutsche weniger als Südkoreaner und Japaner und können dennoch die Kameraindustrie nicht zurückerobern. Dafür fehlt weder Energie noch Kredit, sondern das innovative Personal. Dasselbe Argument gilt für Telefone, Tonträger oder Bildschirme.
Gunnar Heinsohn
Prof. Heinsohn, ich würde sogar noch stärker in Ihre Richtung argumentieren. Auch neue Energiequellen erschließen sich nicht ohne Fachkompetenz. Einen neuen Typ eines Kernreaktors kann man sich nicht nebenbei im Schuppen basteln, während man hauptberuflich Ziegen hütet. Man muss sich nur einmal den enormen theoretischen Aufwand vor Augen führen, mit dem Turbinen optimiert werden. Das erfordert eine mathematische Theorie zur Lösung der Navier-Stokes-Gleichung (die es auch gibt – aber man muss etwas von ihr verstehen, wenn man sie benutzen will), die Implementation hochparalleler Löser auf modernen Parallelrechnern, was auch nicht immer trivial ist. Dennoch ist es immer nur eine Handvoll… Weiterlesen »
Sehr geehrter Herr Heinsohn, ich sehe die Global-Energetische Frage problematischer als die Frage der Kompetenz. Ressourcen die mit wenig Aufwand (also Energieeinsatz) gehoben werden können sind endlich – menschliche Kompetenz ist irgendwo global vorhanden und ein Ergebnis der jeweils aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen. Natürlich kann es für Länder die auf massive Energie- und Ressourcenimporte angewiesen sind und dann keine Kompetenz haben schwierig sein durch Außenhandel entsprechende Devisen zu erwirtschaften um den Import benötigter Güter zu bezahlen. Für mich sind das aber Einzelprobleme – die sich insb. in einer Welt mit Ressourcenkrisen verstärken (verg. Uro Bardis ‚Der geplünderte Planet‘ ->… Weiterlesen »
Wenn „kompetente Menschen mit technisch-wissenschaftlichen Spezialausbildungen vollkommen blockiert werden“ und dann in diesem Umfeld bleiben, können sie die einstige Spitzenstellung im Kamera- oder Telefonbau auch nicht zurückgewinnen. Eine Altgewissheit, dass immer Leute da sein werden, weil – à la Konrad Adenauer – doch immer Kinder geboren würden, geht 1970 unter, als in Deutschland die Nettoreproduktionsrate unterschritten wird. Heute haben wir beim altdeutschen Nachwuchs (zwei Drittel aller Kinder) 30 Prozent, die in Mathematik mangelhaft, ungenügend und noch schlechter abschneiden. Beim Migrantennachwuchs (ein Drittel aller Kinder) liegen fast 51 Prozent im Bereich der Gescheiterten (http://www.pisa.tum.de/fileadmin/w00bgi/www/Berichtband_und_Zusammenfassung_2012/PISA_EBook_ISBN3001.pdf, S. 299). Die Zuversicht, dass die Könner… Weiterlesen »
S.g. Herr Prof. Heinsohn,
kommt es wirklich auf die absoluten Zahlen an? Ob 30 oder sogar 80 % in Mathematik schlecht abschneiden, ist doch nebensächlich, solange das Niveau für die wirklich Interessierten gehalten werden kann und wesentliche Innovationsleistungen ohnehin wie stets nur von <1 % zu erwarten sind. Genügt Ihrer geschätzten Ansicht nach nicht schon eine "Handvoll" dieser Könner, solange diese (im Unterschied zu vielen anderen Ländern) nur gute Rahmenbedingungen für Innovation vorfinden?
Für das Funktioneren von Organisationen und technischen Systemen ist wichtig, dass in der Breite verstanden wird, was aus der Spitze an Vorgaben kommt. Wer an seinem Platz nicht einschätzen kann, was eine lokale Störung für den Gesamtapparat bedeutet, wird für diesen zum Risiko. Deshalb kommen seit dem 20. Jahrhundert gegen Europa und Nordamerika Nationen nach vorne (vor allem aus Ostasien), die bei den internationalen Schülerwettbewerben (TIMSS, PISA etc.) an der Spitze liegen. Dagegen schneiden erfolgreich auf Distanz gehaltene Konkurrenten aus Südasien, Afrika und Lateinamerika nicht zufällig auch bei diesen Wettbewerben schlechter ab.
Individuelle Kompetenz und globale Konkurrenzfähigkeit
Es sind nicht die Spitzenkönner, die Spitzeneinkommen erzielen, sondern die Spitzen-Manager. Wobei natürlich auch Management viel Können erfordert, auch wenn es überflüssig ist, das extra zu erwähnen. Es ist aber doch etwas anderes, in tiefer Konzentration eine Software zu implementieren, oder eine neue Technologie zu entwicklen, als Management-Entscheidungen zu treffen und zu organisieren. Ich weiß auch nicht, ob die deutsche Optik wirklich so schlecht ist. Leica baut weiterhin hervorragende Kameras, Zeiss baut komplizierte optische Geräte, die in Weltraumfahrt, Astronomie und Halbleitertechnik gebraucht werden. Schott, Mainz, stellte die Spiegel des europäischen Very Large Telescope her. Das VLT ist absolute Top-Spitzentechnologie. Bekannte… Weiterlesen »
Da ein Doppel-Posting durch Texterkennung hier im Blog nicht möglich ist, meine Antwort an Herrn Schilchegger aber auch hier passt, füge ich nur den Link ein: https://blog.malik-management.com/2014/09/3684/#comment-14809
Sehr geehrter Herr Heinsohn,
ggf. bringt dieser Artikel hier: http://www.peak-oil.com/2014/09/peak-oil-lroei-oder-der-unterschied-zwischen-moeglichem-und-sinnvollen/ meine Intention besser ‚rüber‘. In dem Artikel geht es um den “Labor Return of Energy Invested“ (LROEI) im Zusammenhang mit dem EROEI, Grenznutzen, Produktivität, etc.
Auch die Möglichkeiten einer Gesellschaft zur Vermehrung und zur Ausbildung sind letztendlich nur ein Derivat von der zur Verfügung stehenden Energie. Und das die globale Bevölkerung – u.a. auch die in Deutschland (inkl. Zuwanderung) – deutlich schrumpft wäre angesichts der Folgen von über 7 Milliarden Menschen für den Planeten ein begrüßenswerter Um-/Zustand.
Eine nähere Recherche des Originalartikels bringt die Erkenntnis, dass die durchschnittlichen Reaktionszeiten gefallen sind. Es wird postuliert, dass der IQ mit den Reaktionszeiten korreliert. Mit Sicherheit kann man diese Korrelation mathematisch finden, aber das allein ist noch kein Beweis. Aus der Zunahme der Reaktionszeiten schließt man auf die Abnahme des IQ. Es hätte mich auch sehr gewundert, denn die Definition des IQ ist ja gerade, dass der Mittelwert dem IQ 100 entspricht, während die anderen Werte die Perzentile angeben. Der IQ ist also ein relatives Maß; IQ-Tests müssen erst normiert werden. Der Vergleich alter IQ-Tests mit alter Normierung durch die… Weiterlesen »
Ganz sicher steckt in der aktuellen Großmaßnahme der EZB (momentane) Hilf-losigkeit – aber auch folgendes: eine Begründung für den „Strafzins“, die sich näherer Betrachtung als Nebelkerze, sprich Scheinargument entpuppt: Kreditzins + Strafzins = tatsächl. Belastung der GB / Ertrag der ZB bis Mai 2014: 0,25% + 0,00% = 0,25%, ab “ “ : 0,15% + 0,10% = 0,25%, und zur Zeit: 0,05% + 0,20% = 0,25%. Wie wir sehen, hat sich hier ‚unterm Strich‘ nichts verändert (das relativ wenige Bargeld lassen wir hier weg); die EZB bzw. ihre Filialen sacken wei- terhin 0,25% ein – und das müssen sie auch,… Weiterlesen »
Noch einmal vielen Dank für Ihre Darstellung.
An diesem Wochenende habe ich in einer langen Diskussion mit meinem Cousin die Kreditnatur des Geldes erörtert, und die Phänomene der Asset Price Inflation bei gleichzeitiger Deflation. Vorab möchte ich festhalten, dass Ihr Modell zumindest qualitativ diese Phänomene gut erklärt.
Es ist tatsächlich wahr, das man etwas besser versteht, wenn man es erklärt. Insbesondere ist mir die Rolle der Kreditbesicherung durch den Kreditgeber (Bank) klarer geworden. Der Sinn bleibt nämlich dunkel, wenn man die Situation zu vereinfacht darstellt.
Man denkt immer, ein Kredit sei eine Sache zwischen zwei Parteien. Solange man davon ausgeht, bleibt es unverständlich, wozu die Besicherung gut sein soll. Verständlich wird es erst, wenn man eine dritte Partei hinzunimmt, die durch überregionalen Handel hinzu kommt. A und B kennen sich nicht wirklich, aber wollen handeln. A schickt B seine Güter, und B schickt einen Scheck. Nun sei C die Bank, und beide kennen und vertrauen C. A akzeptiert nur deswegen den Scheck von B, weil er weiß, dass C ihn auszahlen kann. C besichert den Kredit von A an B, muss dafür aber Gold auf… Weiterlesen »
Von dort aus ist es nur noch ein kleiner gedanklicher Schritt zur „fractional reserve“, dem Phänomen des „bank run“ etc.
Was hat der autor hier an dem phänomen deflation nicht verstanden? http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/?p=15583
Ich überlasse die Haupt-Antwort Herrn Heinsohn. Die Meinung des Autors halte ich für falsch. Meine Gründe dafür stehen x-fach hier im Blog. Anscheinend will der Autor begründen, dass die Gefahr einer Deflation gering oder sogar nicht existent ist. Sein Fazit lautet: „Für das in Wissenschaft und Medien häufig gemalte Schreckensbild sinkender Preise lassen sich keine belastbaren Belege finden“. Ich sehe das genau gegenteilig. Er zitiert auch den folgenden Satz, den er zwar zu widerlegen versucht, aber dabei nicht überzeugend argumentiert: „Ein zweites wichtiges Argument bezieht sich auf die Umverteilungswirkung einer Deflation, in der die Gläubiger gewinnen und die Schuldner real… Weiterlesen »
Lieber Herr Kohlmann! Haben Sie Dank für den Artikel. Wenn Sie ihn noch einmal durchgehen, werden Sie finden, dass der Fall der Preise von Vermögen, die in Eigenkapitalen stecken oder der Geld- und Kreditbesicherung dienen, gar nicht vorkommt. Das kann bei der österreichischen Schule auch nicht anders sein, weil sie – als Zweig der Neoklassik – die Differenz zwischen Besitz und Eigentum nicht kennt und mit ihrer Tauschgut-Sicht des Geldes seine Herkunft aus der unphysischen Eigentumssphäre nicht verorten kann. Kreditzerstörende Absenkungen der Eigentumspreise (abnehmendes Pfand- und Besicherungsmaterial) nun können durch fallende Konsumgüterpreise ja nicht wieder hochgetrieben werden. Da für das… Weiterlesen »
Lieber Herr Prof.Malik,
mich würde Ihre und Prof. Heinsohn´s Meinung zu diesen Ansätzen eines neuen Geldsystems des ehemaligen Chefvolkswirts der Deutschen Bank interessieren: http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/thomas-mayer-im-interview-der-kapitalismus-auf-dem-weg-in-den-sozialismus/10820474.html.
Viele Grüße und herzlichen Dank für Ihren so erkenntnisreichen Blog!
Gerhard Borchers
Herrn Heinsohns Antwort greife ich nicht vor.
Für mich selbst enthält der Artikel nichts wesentlich Neues. Die Theorien der drei von T. Müller genannten Ökonomen, von Mises, von Hayek und Schumpeter sind mir bekannt, und sie sind auch interessant. Den Kern des Problems trifft der Artikel aber nicht – nämlich die Deflation aufgrund von zu hohen Schulden.
Ihre Antwort verstehe ich nicht ganz Herr Prof. Malik und ich bin gespannt auf die Antwort von Herrn Prof. Heinsohn. Mieses und von Hayek haben doch genau beschrieben, wie das ungedeckte „Papier“-Geldsystem zu exponetiell wachsenden Schulden führt und damit das System zum Einsturz bringt. Die Theorie beschreibt damit nach meinem Verständnis sowohl das Problem als auch die Ursache, nämlich das ungedeckte „Papier“-Geldsystem. Die Lösung ist danach ganz einfach: Währungswettbewerb. Welche Lösung schlägt denn Professor Heinsohn genau vor? Habe schreibt aus meiner Sicht sehr treffend und gut nachvollziehbar die momentanen Probleme der zu hohen Schulden und der Hilflosigkeit der Zentralbanken. Auch… Weiterlesen »
Mit meiner Antwort bezog ich mich auf den von Ihnen empfohlenen Artikel im Handelsblatt. Ich sagte, dass die Positionen von Mises und Hayek mir bekannt seien und Meyer somit für mich keine neuen Aspekte einbringe. Die Österreichische Schule hat wichtige Beiträge hervorgebracht, die leider im Rausch des Keynesianismus weitgehend unbeachtet geblieben sind. Aber erst die Eigentumstheorie von Heinsohn und Steiger hat schliesslich mit einer ganz neuen Sicht des Wirtschaftens einen Durchbruch gebracht. Die Eigentumstheorie ist hier im Blog eines der Hauptthemen. Sie finden die wichtigsten Artikel in der rechten Randspalte.
Die Antwort von Herrn Heinsohn finden Sie hier.
Danke für Ihre Antwort. Ich lese den Blog schon lange und kenne Ihre Meinung zur Eigentumstheorie und zwar schon länger, als ich die Theorien der österreichischen Schule kenne. Ich finde beides sehr nachvollziehbar und nach meinem Verständnis gibt es weitgehende Übereinstimmungen. Was mir bei der Eigentumstheorie fehlt ist der Lösungsansatz und der Hinweis darauf, dass unser Zentralbankwesen eine sozialistische Planwirtschaft ist, die wie alle Planwirtschaft nicht funktioniert und zum Kapitalverzehr führt. Der Zins als entscheidender Preis in der Volkswirtschaft wird von Bürokraten statt vom Markt festgesetzt. Die Lösung kann daher nur lauten: Zurück zur Marktwirtschaft. Zurück zu Wettbewerb beim Geld.… Weiterlesen »
Prof. Heinsohn hat seine Lösungen hier oft dargelegt. Ich bitte Sie, die entsprechenden Postings bzw. seine Artikel zu lesen.
Lieber Herr Borchers
Hier finden Sie genauere Ausführungen von mir zu dem von Ihnen angeführten Handelsblatt-Artikel.
Herzliche Grüße
Gunnar Heinsohn