Reisebericht aus den Anden: Aconcagua
6. Januar 2001
Mein Versuch, den höchsten Berg Amerikas (6960 m) zu besteigen, ist leider nicht gelungen. Nach einer Schönwetterperiode vom 28. Dezember 2000 bis zum 6. Januar 2001, die wir für die Akklimatisierung in den Höhenlagern brauchten, änderte sich die Wetterlage. Wir hatten während der darauffolgenden vier Tage schlechtes Wetter mit Höhensturm (über 100 km/h), Schneefall und Kälte (unter 40 Grad). Damit war unsere Zeitreserve zu Ende und wir mussten den Abstieg und die Rückreise antreten.
Den ersten Gipfelversuch am 7. Januar mussten wir auf 5800 m abbrechen. Der zweite am 9. Januar fand sein Ende auf 6200 m wegen des Sturms und der Kälte. Wir sind dann wieder auf 5800 m abgestiegen und haben dort nochmals eine Nacht verbracht, um allenfalls eine Wetterbesserung am anderen Tag nutzen zu können. Es war aber aussichtslos.
Da wir bei bester Kondition waren und uns sehr gut an die Höhe angepasst hatten, ist uns der Abbruch nicht leicht gefallen. Aber man kann in diesen Höhen nichts erzwingen. Ich war zum ersten Mal in den Anden. Es ist eine (wenn man Berge mag) phantastische Landschaft, kaum Vegetation, interessante Geologie und mit dem wechselnden Sonnenstand jeden Tag eine neue Farbenpracht. Der Berg ist über die Normalroute technisch nicht schwierig; aber nebst Kondition und Höhenanpassung ist eben der ausschlaggebende Faktor das Wetter.