Unter Anleitung des St. Gallener Management-Lehrers Fredmund Malik arbeitete die VW-Führung in Kleingruppen Ideen aus, schrieben sie auf Tafeln. Danach diskutierte die Gruppe eine Idee eine halbe Stunde lang, jeder musste versuchen, die Umstehenden dafür zu gewinnen.
„Jeder Fachbereich bekam so einen 360-Grad-Blick für die Probleme und eine gemeinsam getragene Vorstellung, was passieren muss“, sagt Jürgen Stackmann, der damals gerade VWs Vertriebschef geworden war. Auch Diess mischte sich unter die Gruppen und diskutierte mit – in einem hierarchischen Konzern wie VW durchaus bemerkenswert. „Es war die Geburtsstunde des Kulturwandels“, sagt Bischoff. „Auf einmal war es jedem möglich, einen Impuls zu geben und ihn hierarchiefrei zu diskutieren, auch zum künftigen Design. Das war eine einmalige Erfahrung.“
Vollständiger Artikel vom Handelsblatt, in dem Prof. Malik erwähnt wird:
Einfach, elektrisch, ehrlich – Wie VW das Betrüger-Image loswerden will. [PDF]
Original URL: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/e-mobilitaet-einfach-elektrisch-ehrlich-wie-vw-das-betrueger-image-loswerden-will/24495862.html
27.06.2019 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Gerade VW gibt ein Beispiel davon, wie auch große Konzerne eine große Eselei begehen können. Was aber nicht heißt, das sich nicht schon sogleich die nächste Riesendummheit einstellen kann. Ich will nicht die ganzen Schoten der E-Mobilität hier ausbreiten, die man hinlänglich im Internet finden kann. Ich beschränke mich deshalb auf einen Aspekt, der noch nicht groß beredet wurde. Die Autobahnen werden einspurig! Es wird jede Menge Idioten geben, die ihre Reichweite nicht richtig kalkulieren. Die stehen dann einfach rum und warten auf riesige mobile Powerbanks zur Aufladung. Auf einspurigen Landstraßen und in Städten wird es schlimmer kommen. Ich hoffe… Weiterlesen »
Sehr geehrter Herr Clasen – Als Fahrer eine Elektroautos, der jährlich rd. 40.000 km fährt – Winter wie Sommer, Autobahn wie Bergstraßen – darf ich für mich in Anspruch nehmen aus praktischer Erfahrung zu sprechen. Ihre Vermutung hinsichtlich einspurigen Autobahnen und der vermeintlich großen Menge an Idioten wird sich nicht bestätigen. Machen Sie einen Kalendereintrag für 2025, damit Sie Ihre Vermutung im Rückspiegel verifizieren können.
Hallo Herr Professor Malik, ich freue mich, wenn ich Berichte aus der Praxis über die Anwendung Ihrer Managementlehre und -werkuzeuge lesen kann. Dabei wünsche ich mir noch detailliertere Beschreibungen von Fallbeispielen zur Syntegration und weiterer Werkzeuge. Bei sehr vielen Organisationen in Wirtschaft und Gesellschaft ist an ihrem öffentlichen oder kundenspezifischen Auftreten zu spüren, dass es methodische und inhaltliche Defizite gibt, insbesondere bei der strategischen Ausrichtung. Positive Beispiele fallen ebenfalls auf. Bei meiner Wahrnehmung von VW hallt immer noch nach die äußerst zögerliche Sanktionierung von Fehlverhalten des Top-Managements zuallererst durch die Aufsichtsgremien aber auch durch Behörden und die Justiz. Dies ist… Weiterlesen »
Besten Dank für Ihr Interesse, das mich freut, und das ich auch gut verstehen kann. Zu Fallbeispielen zur Syntegration ist aber zu sagen, dass diese so gut wie immer vertraulicher Natur sind. Denn mit diesem mächtigen Instrument löst man die top strategischen Fragen. Dazu gehören gerade auch jene, die Sie in Ihrem letzten Absatz erwähnen.
Spannend. Danke für den Beitrag. Ich war 2017 bei SpaceX und 2018 bei Tesla. Das Entwicklungstempo inkl. Umsetzung in die Praxis ist absolut beeindruckend und man fragt sich wie Elon Musk und seine Teams in wenigen Jahren und teilweise Monaten Dinge schaffen, wozu andere viele Jahre und Dekaden brauchen. Im All sind sie bereits der dominante Player mit den geringsten Transportkosten. Bei den E-Autos sind sie bei der Schlüsselkomponente, den Batterien (nicht mehr der Motor, wie bei den Verbrennern) mit den hauseigenen Gigafactories wohl mindestens drei Jahre vor der Konkurrenz. Beim Autonomen Fahren ist der Abstand noch grösser, wobei das… Weiterlesen »
Lieber Herr Gmür, diese Frage stellen Sie zurecht. Vielen Dank für Ihre Infos zur Vorgehensweise von Tesla.
Glauben Sie, dass Tesla durchhalten wird?
Ja. Tesla überwand vor rund einem Jahr die kritischste Phase ihrer Existenz, beim Ramp-up des Mission kritischen Modell 3. Doch mittlerweile geht er flott vom Band und im nächsten Jahr folgt mit dem Modell Y wohl der grosse Kassenschlager. Zudem ist die Batteriesparte von Tesla sehr gut aufgestellt, u.a. mit flinken Grossakkus für die dynamische Stromnetzstabilisierung.
Das wird trotzdem ein enges Rennen werden… aber auf jeden Fall zum Wohle der Umwelt.
Elektrischer Strom entspricht in vielerlei Hinsicht dem Adenosintriphosphat in biologischen Systemen. Er ist sogar noch universeller einsetzbar: Zur Lokomotion, zur Beleuchtung, zum Betreiben von Sensoren, zur Datenverarbeitung, zur Telekommunikation, zum Heizen, zum Kühlen etc.. Aber wie ATP ist er schlecht speicherbar. In biologischen Systemen ist Phosphor außerdem Mangelware und ATP ist daher im Dauerrecyclingmodus. Kohlenhydrate sind dagegen reichlich verfügbar und mit den noch energiedichteren Lipiden d i e Speicher von Energie. Lithium ist für Massengebrauch zu selten und der Akku im Speichern ein low perfomer, der auch noch die unangenehme Eigenschaft hat zu „altern“. Der Akku ist also eher ein… Weiterlesen »
Lieber Herr Pfeifenberger, vielen Dank für Ihren hochinteressanten Beitrag. Ich bin gespannt, was Herr Gmür antworten wird.
Ja, der Stromspeicher bleibt bis auf weiteres der grosse Engpass auf dem Weg ins Elektromobilitätszeitalter. Trotzdem tippe ich, dass er in den nächsten Jahren erfolgreich überwunden werden wird, weil mittlerweile sehr talentierte und sehr viele Personen an der Beseitigung dieses Problems arbeiten.
Mein grundsätzliches Problem mit der Umstellung auf „erneuerbare“ Energien ist die Tatsache, dass Industrialisierung per Definitionem die Überwindung der Nachhaltigkeit war und ist. Wenn wir jetzt zur „Nachhaltigen Industriegesellschaft“ kommen wollen, dürfen wir uns nicht von qualitativer Möglichkeit täuschen lassen. Qualitativ ist vieles machbar, was im großen Maßstab scheitern muss. Strom stellt nur 1/5 der verbrauchten Gesamtenergie in Deutschland dar. Aber allein die Umstellung der Mobilität auf Akkubetrieb würde den Stromanteil an der Gesamtmenge drastisch erhöhen. Wie das mit erneuerbaren Energien gehen soll, ist mir völlig schleierhaft. Da haben wir nicht nur ein Speicherproblem, sondern ein Bereitstellungsproblem, das, wie es… Weiterlesen »
Da gehe ich mit Ihnen einig. Die Bereitstellung dürfte die grössere Herausforderung sein. Ich tippe deshalb auf eine Rehabilitierung der Atomenergie. Sie ist zwar nach aktuellen Massstäben nicht nachhaltig…
Lieber Herr Malik, Frederic Vester hat sich intensiv mit dem heute sehr aktuellen Thema Klimawandel auseinandergesetzt. Leider existieren kaum Schriften dazu. Über eine Bibliothek konnte ich Zeitbombe Klimawandel besorgen. Leider lassen sich die Dateien auf einem aktuellen PC trotz Original CD aufgrund des Kopierschutzes nicht öffnen. Vesters Meinung interessiert mich sehr. Gibt es die Möglichkeit die beiden Präsentationen irgendwo ohne Schutz oder die CD für einen aktuellen PC zu erhalten?
Lieber Herr Fritz,
auf Windows 10 funktionieren seine Systeme nicht mehr, jedoch niedriger als 10 müsste gehen.
Bitte versuchen Sie es.
Lieber Herr Malik, was Sie gemeinsam mit VW in so kurzer Zeit erreicht haben ist sehr, sehr beeindruckend! VW ist der E-Mobilität turn-around geglückt und VW ist nun ein ernsthafter Konkurrent von Tesla!
Lieber Herr Gmür, besten Dank. Über Ihren Kommentar freue ich mich, er ist mir sehr wichtig.