Wie geht das? Das geht durch das Nutzen von Komplexität.
Auf den richtigen Umgang mit Komplexität sind erst wenige vorbereitet. Dies zeigt sich daran, dass die meisten Menschen Komplexität reduzieren wollen. Sie sehen Komplexität als etwas Negatives. Auf der Suche nach einfachen Lösungen wenden sie die Strategie der Komplexitätsreduktion an.
Diese Strategie erscheint zumeist als eindrucksvoll praktisch und daher darf man mit Zustimmung rechnen:  Ja, so muss es gemacht werden – Komplexität reduzieren!
Zumeist verwechselt man dabei aber „komplex“ mit „kompliziert“.
Die richtige Maxime heisst: Reduziere Kompliziertheit und erhöhe die Komplexität. Wie der deutsche Biologe Carsten Bresch so treffend sagte: „Alle höheren (biologischen) Fähigkeiten resultieren aus mehr Komplexität!“
Die richtige Strategie für die Neue Welt ist also das Gegenteil der bisherigen, nämlich das Nutzen von Komplexität.
Was viele noch nicht verstehen können: Komplexität ist ein neuer Rohstoff, vielleicht sogar der wertvollste Rohstoff. Denn Komplexität ist das „Grundmaterial“ für Intelligenz, Kreativität, Innovation und Evolution, für Selbstregulierung und Selbstorganisation, wie man sehr gut an biologischen und immer öfter auch an elektronischen Systemen sehen kann.
So können wir statt durch Reduktion von Komplexität nach einfachen Lösungen zu suchen, besser die intelligenten Lösungen finden, indem wir bereits vorhandene Komplexität nutzen. Zum Glück stellt sich dabei oft heraus, dass gerade die intelligentesten Lösungen auch die einfachsten Lösungen sein können – aber die einfachen sind nicht unbedingt die intelligentesten.
Komplexität zu nutzen für intelligente und kreative Lösungen ist eines der grundlegenden Funktionsprinzipien des Neuen Managements.