Die aktuelle Herausforderung der Grossen Transformation zwingt zur konsequenten Abkehr vom mechanistischen Management. Das jahrzehntelang vorherrschende Bild vom Unternehmen als Maschine, die mit den linearen Gesetzen von Ursache und Wirkung beliebig gesteuert werden kann, blockiert den so notwendigen Fortschritt.
 
Das hilfreichere Bild ist das Unternehmen als lebendiger Organismus in seinem evolutionären Umfeld. Management ist dann die Befähigung von Organisationen zur Selbstorganisation und Selbstregulierung dort, wo viele und immer mehr Menschen zusammenwirken, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Und zwar auch jene Ziele, die vielleicht noch „im Nebel“ liegen. Entgegen verbreiteter Befürchtungen gibt genau das den Menschen erstmals die Freiheit, in den digitalen Welten ihre Intelligenz, Kreativität und gestalterischen Fähigkeiten neu und besser zu entfalten.
 
An die Stelle des autokratischen Befehlens und Gehorchens treten neue Formen des Zusammenwirkens und des komplexitätsgerechten Steuerns und Lenkens, des Gestaltens durch Nutzung von Vielfalt, der soft und implicit controls. Zu den neuen Aufgaben gehören der intelligente Umgang mit Wahrscheinlichkeit, Ungewissheit und Unvorhersehbarkeit, sowie die Fähigkeiten des kreativen Vernetzens und koordinierenden Orchestrierens.
 
Das neue Ziel ist die über die Nachhaltigkeit hinausgehende adaptive Lebensfähigkeit einer flexiblen Organisation. Robuste und funktionierende Lebensfähigkeit umfasst für Organisationen per Definition auch die empfängerorientierte Leistungserfüllung sowie für Wirtschaftsunternehmen die wie auch immer definierte Profitabilität.
 
Umbrüche öffnen neue Möglichkeiten, indem sie Altes verdrängen und Neues schaffen. An neuen Möglichkeiten mangelt es nicht. Jedoch muss dafür Bahnbrechendes getan werden. Was zu tun ist, ist erkannt – das Wie und Womit leistet systemkybernetisches Management. So wird Management zu jener gesellschaftlichen Funktion, die Menschen befähigt, Möglichkeiten und Chancen wirksam zu nutzen.