Um eine Regierung zu bilden,  müssen sich die 4 oder auch 3 Parteien (wie man es betrachtet) einigen. Es ist schwierig, wie alle wissen. Aber wie schwierig ist es?
Rechnen wir die kybernetische Messgrösse der Komplexität:
Zwischen 3 Parteien gibt es 6 Beziehungen und zwischen 4 gibt es 12. Wieviele Zustände kann es geben? Beziehungen können sehr verschiedene Qualitätszustände haben. Im Minimum sind es 2, nämlich gut und schlecht; oder einigungsfähig oder nicht. In Wahrheit gibt es viel mehr mögliche Zustände.
Nehmen wir die einfachste Version: 6 Beziehungen und 2 Zustände je Beziehung, nämlich gut oder schlecht. Dann ist die Zahl der möglichen Zustände 2 hoch 6. Das sind 64. Bei 4 Parteien sind es aber schon 4096, denn auch zwischen CDU und CSU gibt es Verhandlungsbedarf. Das berücksichtigt noch nicht die Anzahl der Personen, die pro Partei involviert sind.
Da muss man durch. 64 geht ja noch; aber mehr als 4000 …?
Die Komplexität explodiert aber, wenn wir die Themen mit einbeziehen. Man hat sich inzwischen auf 12 Themen geeinigt. Hat man aber auch überlegt, wieviel Komplexität man damit schafft,  und was das für die Verhandlungen bedeutet? Diese Themen sind grösstenteils eng miteinander vernetzt, sie hängen alle irgendwie miteinander zusammen. Zwischen 12 Themen gibt es rund 132 verschiedene Beziehungen. Und jede Beziehung kann im Minimum wieder 2 Zustände haben. Das gibt also 2 hoch 132 … Ist das viel oder wenig? Es ist eine Zahl mit einer 5 und 39 weiteren Ziffern.
2132 = 5 444 517 870 735 015 415 413 993 718 908 291 383 296.
Und dann müsste man 2 hoch 132 auch mit den vorherigen Zahlen der Verhandlungsteilnehmer noch kombinieren. Lassen wir das, denn schon diese Zahl ist gross genug für eine grobe Vorstellung über das Problem.
Das ist Kybernetik.
Aber vielleicht will jemand die Rechnung doch machen und auch den Begriff der Zahl bestimmen. Mehr als ein paar Milliarden sind es allemal.
Dann gehen wir anderen vielleicht inzwischen doch besser in den Verhandlungssaal zurück, um die Arbeit zu tun.