Der Direktor des Business Cycle Research Institutes (ECRI) hat letzte Woche via Reuters vermeldet, dass er für die USA eine stärkere Erholung erwarte, als sie seit 1980 je vorgekommen sei. Und FED-Chef Bernanke meint, „.. the economy could grow soon .. “
Seltsam, dass vor einem Jahr der Direktor von ECRI zwar nichts von der drohenden Krise voraussagte, jetzt aber klug genug zu sein scheint, um die Zukunft zu prognostizieren. Warum sollte man ihm jetzt glauben? Warum sollte man Ökonomen überhaupt noch zuhören?
Im Januar 2008, als die Konjunkturprognosen der herkömmlichen Ökonomie noch rosig waren, schrieb ich im Vorwort meines monatlichen Management Letters:
„Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass 2008 zu einem Jahr kategorialen Wandels wird. Nur wenige Unternehmen werden daran vorbeikommen, Grundfragen ihres Funktionierens neu zu beantworten.
Zum einen erzwingt die aktuelle Finanzkrise ein Durchdenken der Grundlagen des Wirtschaftens. Der Abschreibungsbedarf für sogenannte „Suprime Loans“ – eine hübsche Verniedlichung – wird nicht an den Banken haltmachen.
Zum zweiten wird sich deutlicher als bisher zeigen, welche radikalen Veränderungen die Schlüsselressource der heutigen Gesellschaft, nämlich Wissen, mit sich bringt.
Und zum dritten wird klar werden, dass die Grundgesetze des Funktionierens von komplexen Systemen ganz andere sind, als die des Funktionierens einfacher Systeme. „
Genau so ist es gekommen. Selbst im Juni 2008 haben Konjunkturforscher noch ein Wachstum von zwei bis drei Prozent für den deutschsprachigen Wirtschaftsraum vorhergesagt. Kaffesatz damals – Kaffesatz heute?
Top Management Agenda 2008 (m.o.m.-Letter)
m.o.m.-Letter Januar 2008
Ökonomisches Kaffeesatzlesen
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