Die Kybernetik, als die Wissenschaft vom Lenken komplexer Systeme  durch Kommunikation,  bringt die dritte Grundgrösse der Natur – die Information – mit der Dynamik eines Tsunami in die Welt. Sie kommt in der Verkleidung der Digitalisierung, daher versteht man sich noch nicht so gut, wie es nötig ist, um zu verstehen, um was es eigentlich dabei geht.
Materie und Energie sind längst Gegenstand hochentwickelter Königswissenschaften. Relativ dazu hat die Kybernetik als eine der Universalwissenschaft des Funktionierens bisher noch ein Dasein für Spezialisten geführt. Selbst ihre Grundbegriffe sind den meisten nicht wirklich vertraut, obwohl man diese seit schon seit langem ständig verwendet. Man verwendet sie falsch, missverständlich und unklar.
Nehmen wir ihren Zentralbegriff „Information“. Weiss nicht jede und jeder, was das ist? Ist doch ganz einfach: Das, was eine Person zu einer anderen Person sagt. Weit gefehlt! Genau umgekehrt: Das,  was eine Person zur anderen hätte sagen können, – es aber gerade nicht gesagt hat … Wie bitte?
W. Ross Ashby, ein englischer Neurowissenschaftler und zusammen mit Norbert Wiener der bedeutendste Pionier der Kybernetik, sagte: „Information ist nicht das, was man sagt, sondern das, was man nicht sagt, obwohl man es hätte sagen können“.
Erst,  und nur,  wenn ich weiss, aus welchem Kontext eine Aussage kommt, kann ich wissen, was sie bedeutet. Ohne Kontextwissen übermittelt man „Noise“, wie der Fachausdruck der Kybernetik heisst – Geräusche – die so daherkommen, als wären sie Information .. Noise – Lärm.
Ashby illustriert das mit einem schönen Beispiel von zwei Gefangenen in zwei verschiedenen Gefängnissen. Jeder der beiden Gefangenen sendet dieselbe Botschaft an seine Familie. Sie lautet: Mir geht es gut!
Was wissen die Familien?