Prof. Dr. Gunnar Heinsohn schreibt in der März-Ausgabe des Schweizer Monat in seinem neuen Artikel „Die vierzig Monate der SNB“:
„Die Schweizerische Nationalbank hat am 15. Januar 2015 die Anbindung des Frankens an die europäische Gemeinschaftswährung gekappt. Seitdem stehen diese vier Fragen im Raum: Was bedeutet das für den Euro? Für den Franken? Für die SNB? Und: wann ist eine Nationalbank eigentlich bankrott?“
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Konrad.Blumenthal@kabelmail.de Vielen Dank für diesen verbreitungsfähigen, klaren und verständlichen, sogar teilweise humorvoll geschriebenen Abriss über den Wahnsinn unserer Missgeldwirtschaft. Sie beschreiben die Zentralbanken mit ihren Funktionen inländisch wie geldgrenzüberschreitend wie nebenbei und weiten den Blick. Dazu kommt noch die Erklärung des Unterschieds zwischen dem erstarkenden und in sich viel logischeren USD und dem stolperanfällig gebauten EUR. Das sollte dem letzten Ideologen ermöglichen, vorherzusehen, dass in der kulminierenden Krise eben der USD, trotz unverblümter Megaverschuldung, stärker und stärker werden wird und nicht der EUR, auch nicht nach dem von Brüssel ersehnten und neuerdings mittels Militärgemeinschaft (gleiches Vorgehen wie beim EUR!) Bundesstaat.… Weiterlesen »
Ja, der Dollar wird „The Last Man Standing“ sein. Am Ende wird aber auch dem aktuellen Turmbau zu Babel erliegen. Prof. Polleit beschreibt das gut in diesem Artikel: http://www.misesde.org/?p=9636. Daraus ein Zitat: >> Der US-Dollar mag unter den ungedeckten Papierwährungen die erste Wahl sein, und er mag Yen- und Euro-Anlegern noch weitere Aufwertungsgewinne bescheren, wenn das Anlagekapital zusehends aus der „Peripherie“ des weltweiten Dollar-Devisen-Standards abwandert und hin zum vergleichsweise „härteren Kern“ drängt. Doch auch der US-Dollar wird Sparern und Investoren nicht das ersehnte Heil bringen. Er ist bestenfalls eine Durchgangsstation auf einem Fluchtweg, um der Zerrüttung des weltweiten ungedeckten Papiergeldsystems… Weiterlesen »
Auf die Meinungen von Greenspan habe ich nie viel gegeben. So etwas 2014 zu sagen, kommt etwas spät. Zu seiner langen aktiven Amtszeit hätte er – niemand sonst – die ganze heutige Misere verhindern können.
Was Herrn Greenspan und seine Verantwortung betrifft, stimme ich Ihnen voll und ganz zu.
Umso erstaunlicher die Aussage aus meiner Sicht.
Aha. Die Geschäftbanken wollen also ihre südeuropäischen Staatspapiere loswerden. Wie sieht es mit den nordeuropäisschen Staatspapieren aus?
Da stand neulich zu lesen, dass die Geschäftsbanken nordeuropäischen Staatspapiere wegen der nicht tollen aber immer noch rein mathematisch höheren Rendite gegenüber cash etc. selbst behalten und nicht verkaufen wollen.
Mir ist aus dem Artikel von Prof. Heinsohn nicht klar geworden wie es sich mit nordeuropäischen Staatspapieren verhält.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Ludwig
Jede Währung ist ein Konstrukt, das nur funktioniert, wenn an seine Kaufkraft geglaubt wird. Ohne diesen Glauben, ist alles Papiergeld Altpapier. Der Euro verliert gerade ein ganzes Stück Glaubwürdigkeit. Das Anleihegebäude des Euroraumes ist ein Kartenhaus. Die Frage ist nur, wann die tragenden Karten rausgezogen werden. Ich bin davon überzeugt, das sich einige „Statiker“ dazu schon in die Hände spucken…und habe das Depot entsprechend getriggert.
Sehr geehrter Herr Prof. Malik! Nachdem ich bei Ihnen im Blog schon viele interessante Aspekte/Themen verfolgen konnte bzw. auch über den Unterschied Cash versus Guthaben bei Banken (so glaube ich) im Klaren bin stellt sich mir nun folgende Frage: Kann/Darf eine ÖSTERREICHISCHE Bank auf ein CHF-Konto (lautend auf meinen Namen) geführt bei einer ÖSTERREICHISCHEN Bank zugreifen? (oder ist die Währung ohnehin unerheblich, da der STAAT (AT, CHF, …) ohnehin jederzeit „Zugriff“ auf Guthaben bei Banken (im jeweiligen Inland) hat). Wenn dem so ist bleibt ohnehin nur die Möglichkeit „CASH“ in der jeweils präferierten Währung zu halten (und die Option eines… Weiterlesen »
Eine Bank darf überhaupt nicht auf Konten zugreifen, ausser im Pfändungsfalle.Aber es ist möglich, dass der Zugang zum Konto unmöglich gemacht wird, weil die Banken geschlossen werden. Das tastet aber nicht die Kontoguthaben an.
Im Konkursfall einer Bank fallen sämtliche Guthaben der Kunden in die Konkursmasse (siehe Fall Thuner Sparkasse, etc.). Das Geld des Kunden ist dann während vieler Jahre blockiert und erst eine übrig bleibende Konkursdividende kann das Guthaben wieder decken (falls überhaupt). In den AGB führen die meisten Banken das sogenannte Verrechnungsrecht auf. Das heisst, dass wenn der Kunde eine Hypothek und gleichzeitig ein Bankkonto bei der gleichen Bank hat, so kann die Bank im Falle eines Konkurs des Kunden die Hypo mit dem Bankkonto verrechnen. Jedoch geht die Bank Konkurs, so hat der Kunde eben nicht das Recht, dass seine Schulden… Weiterlesen »
Das ist richtig. Davon bleibt aber das Aufbewahrungsgeschäft, also das Tresorfach, unberührt.
Die Bank operiert dabei nicht als Bank, sondern als Lagerhalter. Vorübergehend könnte der Zugang zu den Tresorfächern erschwert sein, aber nicht auf Dauer.
Die Bank weiss ja auch nicht, was im Tresor liegt. Können ja auch Liebesbriefe sein, oder ein Testament, oder irgendwas.
Sehr geehrter Herr Heinsohn,
wieder einmal ein sehr gut geschriebener und inhaltlich phänomenal guter Artikel von Ihnen! Eine Frage: Geht es bei der Besicherung der Zentralbank nicht letztlich um VERTRAUEN? Vertrauen scheint mir der Grundmechanismus des ganzeen Kapitalismussystems zu sein? Welche Rolle spielen hier die Medien? Wenn jeder die Unhaltbarkeit des jetzigen Euro-Finazsystems begriffen hätte – so wie Sie – müsste das Vertraauen doch längst weg sein??? Wenn dem so wäre, könnten sich die Bürger dem Zugriff der Regierung entziehen? Wenn ja, wie?? Und was wäre die Konsequenz für den jeweiligen Staat? Viele Grüße
Hallo Herr Kohlmann,
es ist ganz einfach: Solange die Steuern in nichts anderem als in Euro (sog. gesetzliches Zahlungsmittel) vom einzelnen Untertan beglichen werden müssen bleibt das Vertrauen in diese Währung (wenn auch schwächelnd)
bestehen, wenn gleichzeitig die Macht des Staates ausreichend Druck auf den Einzeln auszuüben vermag (bis
zur wirtschaftlichen und sozialen Vernichtung) fristgerecht zu zahlen. Die Fähigkeit zur Zahlung freilich fußt mittel-
bzw. langfristig immer weniger auf der systemnotwendigen, privaten Nettoneuverschuldung, sondern schlicht aus
Notverkäufen. (Deflation)
Viele Grüße aus Nürnberg
Herr Baumann, Den letzten Satz von Ihnen verstehe ich nicht! Richtig ist: es geht darum, dass der Staat die Steuermacht auszuüben behält. Ob das in Euro ist oder in anderen Dingen spielt dabei aber gar keine Rolle. So einfach ist das nicht, wie Sie denken 🙂 Sie müssen verstehen, dass ein Währungssystem letztlich nur auf Vertrauen fusst – es ist also ein komplexes kommunikatives Problem. Viele Grüße
Es ist vor allem ein Problem des politischen Systems.
Im direkten Demokratiesystem der Schweiz können die meisten Steuern nur mit Zustimmung des Volkes erhöht werden. Dieses System kann zwar in der Schweizer Spielart nicht überall funktionieren, aber die entscheidenden Elemente daraus, eben die Steuermacht, kann dadurch überall wirksam gezähmt werden. Unter anderem können Politiker und Parteien dann nicht beliebig Versprechnungen machen, die dazu führen, dass sie zwar gewählt werden, ihre Versprechungen dann aber durch Steuererhöhungen finanzieren.
Man sieht: Die Kybernetik ist überall.
Dazu ein interessanter Fund:
https://www.youtube.com/watch?v=xokyh7QVOjY
Danke für dieses Link. Gotthard Günther habe ich in meiner Studienzeit noch live erlebt. Der Zugang zu seinem Denken ist nicht leicht. Mir erschloss es sich mehr bei der praktischen Anwendung der Kybernetik beim Design meiner Führungssysteme.
In der Schweiz verhindert auch der Wettbewerb zwischen den kleinen steuerlich souveränen Einheiten, dass die Steuern so aus dem Ruder laufen wie bei uns.
Wettbewerb: das ist doch immer wieder der Schlüssel. ….
Sehr geehrter Herr Prof. Heinsohn,
Ihr Beitrag macht die Schwäche des Euro klar verständlich. Nun zirkuliert hier seit langem die Empfehlung, als Vorsorge gegen die kommende Deflation Bargeld zu halten. Für Bürger aus dem Euroland wäre es der Euro.
Nun entsteht die Frage, ob Ihre Prognose des sinkenden Kurses des Euro bedeutet, dass man lieber Bargeld von anderen Währungen halten sollte.
Prinzipiell steht immer noch die Frage der Richtigkeit obiger Empfehlung im Raum. Bis jetzt jedenfalls sind Aktienbesitzer besser gefahren vom „Gelddrucken“ der Zentralbanken.
Nur jene Aktienbesitzer sind besser gefahren, die rechtzeitig eingestiegen sind und auch rechtzeitig wieder aussteigen werden. Das ist eine kleine Minderheit. Die grosse Mehrheit wird verlieren, wie es immer war. Die Aktienkurse steigen übrigens auch deswegen, weil insbesondere in den USA die Firmen in grossem Stil ihre eigenen Aktien zurückkaufen. Statt realwirtschaftlich zu investieren, treiben sie ihre Kurse nach oben.
Sehr geehrter Herr Malik,
nach Ihrem Szenario gehen Sie unter anderem von einem stark steigenden Dollar aus. Gegenüber dem Euro hat dieser seit Mai 2014 bereits um rund 20 Prozent aufgewertet. Dies bestätigt einmal mehr Ihre Thesen. Wie weit kann der Dollar denn aus Ihrer Sicht noch steigen?
Ich denke, es wird jetzt eine starke Korrektur nach unten erfolgen, die 50% und mehr des bisherigen Anstieges ausmachen kann. Danach rechne ich mit einem starken weiteren Anstieg, der weitere 50 % vom bisherigen Höchststand betragen kann.
Wie lange die Korrektur dauern wird, kann ich noch nicht sagen.
Aus meiner Sicht. Charttechnisch: E/$ Kein wirklicher Widerstand bis zur Parität. Scharfe Gegenreaktionen, wie gestern, werden wegen den Leerverkäufern dabei wahrscheinlicher. Dann längerer Kampf um die Parität. Fundamental: Wahrscheinlichkeit für US Zinserhöhung gestiegen. Pro $. Grexit auch gestiegen. Ein Grexit dürfte das Vertrauen in den Euro nicht stärken. Ein weiter wurschteln ist auch euroschädlich. Wie stark, auch starke Währungen fallen können, kann man an den Yenkursen sehen. $/Yen 50% vom Tief! So gesehen, können wir bei 0,8 landen. Kann man nur mit kleinem Geld machen, sonst droht Infarkt. Kann, ist aber dazu nicht verpflichtet.
Wie sichert man sein Geld in Zeiten ausufernder Staatsverschuldung, riskanter Eurorettung, Nullzinspolitik und immer wiederkehrender Spekulationsblasen?
Bisher ist man mit Franken und US-Dollar in Cash neben dem Euro gut gefahren.
Besten Dank Ihnen und Herrn Malik.
Aufgabe entspricht der Quadratur des Kreises. Bei Euroauflösung bekommen wir ein New Euro oder die D-Mark zurück. Beide, besonders die DM, werden drastisch aufwerten. Das Durcheinander an den Aktien- und Anleihemärkten kann man sich gar nicht richtig vorstellen. FN wird in F stärkste Kraft und Marie Le Pen will sogar die EU (!)auflösen, falls sie Präsidentin wird! Die Aktien werden dabei abstürzen und nur von den deutschen Anleihen darf man annehmen, das sie werterhaltend wirken. Mit aus-ländischen Papieren kann man gut fahren, wenn die Hampelei im Euroraum fortgesetzt wird und der Euro dabei ständig abwertet. Sie müssen es selbst einschätzen… Weiterlesen »
Ja, in vielem haben wir ähnliche Ansichten. Die beste Antwort aber hat Herr Malik bereits formuliert: „Gewinner der Deflation sind jene, die ihre Anlagen schon lange glattgestellt haben, Schulden wo möglich tilgten, Bargeld halten und sich darauf vorbereiten, in der nähe der Tiefstpreise zu kaufen – dann, wenn niemand kaufen will. Der Gewinn besteht auch darin, das die Kaufkraft von Bargeld in der Deflation zunimmt“. Antworten zu Immobilien habe ich mir mit 45 Jahren Erfahrung in der Bau-und Wohnungswirtschaft selbst geben. Unternehmen mit soliden Bilanzen, bewährtem Management und langfristigem Wettbewerbsvorsprung habe auch ich auf dem Radar. Die hohe Nachfrage aber… Weiterlesen »
Sehr geehrter Herr Jueck! Die Antwort fällt so schwer, weil die westlichen Regierungen (mit ihren Rettungsfonds) und die Zentralbanken (mit ihrem Quantitative Easing) das Immer-wieder-Hochpreisen staatlicher Schrottpapiere nur um den Preis enormer Pleitewellen stoppen könnten. Diese Papiere stellen wegen ihrer (in guten Tagen) jederzeitigen Verkaufbarkeit schließlich den Löwenanteil der Pfänder und Eigenkapitale des globalen Bankensystems. Wer deshalb in Preissteigerungen investiert, also etwa Aktien kauft, tut das, weil er die Zwickmühle der Entscheidungsträger versteht. Er weiß zudem, dass die Titel von immer mehr Staaten ihre Nennwerte auf freien Märkten nicht halten können, was wiederum die Hochkaufzwänge mithilfe von Titeln der noch… Weiterlesen »
Sehr geehrter Herr Prof. Heinsohn, danke für Ihre grundsätzlichen Überlegungen, die nahe an der Wirklichkeit sind, denke ich. Natürlich fragt man sich dann gleich, welche denn die gut optimierten Firmen sein könnten. Daneben könnte man noch die Aussagen des Profis Cripsin Odey bedenken, dessen Kompetenz aus seinem jährlichen Return von 14 % über 22 Jahre hinweg erkennbar sein dürfte: (http://www.zerohedge.com/news/2015-03-11/we-have-grandstand-seats-imminent-market-shock-hedge-fund-billionaire-warns) Er sagt dort deutlich fallende Aktienkurse voraus und dass die Rohstoffe gedrückt bleiben. (Trotzdem sind Sachwerte natürlich stets was Anderes als Rückzahlversprechen.) Und dass die Musik in den Devisenmärkten spielt. Es ist schwer, jetzt eine Strategie zu finden, die wenigstens… Weiterlesen »
Mir ist klar, warum die Differenz zwischen Marktpreisen von Staatsanleihen und deren Nennwert formal zu einer Unterbesicherung führen, bzw. auch zu einer Überbesicherung führen können. Eine Sache verstehe ich bei dieser Argumentation nicht. Wer kann die EZB dazu zwingen, durch Rückgabe der Staatsanleihen Euros zurückzukaufen? Geld sei ein EingriffsRECHT auf das Eigentum der emittierenden Bank. Wenn ich mit einem 100-Euro-Schein zur EZB gehe, kann ich dann die EZB vor Gericht dazu ZWINGEN, mir ihre Goldvorräte im Gegenwert von 100 Euro auszuhändigen? Oder auch eine griechische Staatsanleihe? Wer kann denn die EZB daran hindern, die Papiere bis zum Ablaufdatum zu halten,… Weiterlesen »