Die Zusammenfassung meiner bisherigen Auffassung zum Dollar und der inzwischen eingetretenen Kursentwicklung habe ich am 18. 5. gepostet. Als nächstes erwarte ich eine grössere $-Korrektur, also einen steigenden Euro. An meinem Grundszenario ändert sich aber nichts.
Viele Leser erkundigen sich wegen der Inflations-/Deflations-Frage. Meistens stellt sich heraus, dass sie durch steigende Konsumentenpreise in dieser Frage verunsichert sind. Die Deflation spielt sich aber in den Sachwerten ab, derzeit deutlich bei den Aktien. Auch bei den Edelmetallen rechne ich damit, dass sie mit den Preissenkungen der letzten paar Tage die Höhepunkte hinter sich haben. Die meisten Rohstoffe, wie Getreide, Öl, Zucker, Cocoa, Coffee, Luber, Orange Juice, und Soyabohnen sind in einem langfristigen Downtrend.
Man darf also nicht dorthin schauen, wo Mainstream-Ökonomen und -Journalisten hinschauen, eben auf die Konsumentenpreise, sondern in die andere Richtung der ökonomischen Wertschöpfungskette. Zu voerst steigenden Preisen trägt auch das verzweifelte Bemühen der Öffentlichen Hände bei, auf allen Ebenen durch Tarifanhebungen zusätzliche Einnahmen zu schaffen, weil ihnen die Steuereinnahmen zusammenbrechen. So trägt der Staat dazu bei, die Krise zu verschärfen und viel Ökonomen raten ihm zu genau diesen falschen Massnahmen. Immer wieder zeigt sich dasselbe Problem: Man schaut Teilsysteme an, aber kaum je das Ganze. Tut man das aber, dann sind die wirklichen Zusammenhänge zumeist recht klar.
Sehr geehrter Herr Prof. Malik,
welche Überlegungen stehen hinter Ihrer Prognose, dass der Dollar gegenüber dem Euro wieder an Wert verliert?
Haben sich die $-Schuldner inzwischen in ausreichendem Maße mit der US-Währung eingedeckt, so daß die Nachfrage sinkt?
Herzlichen Dank,
Rolf Kaese