Auf dem Titelblatt der „Welt am Sonntag“ steht, Europa ertrinke in Geld. Kommentiert wird die EZB-Politik. Und im zweiten Block derselben Ausgabe wird „Die grosse Geldschwemme“ im Detail erläutert.
Selten habe ich mehr ökonomische Irrtümer auf einmal gesehen, als in dieser Sonntagsausgabe. Kein Wunder, dass die Wirtschaft so unverstanden bleibt. Europa ertrinkt nicht in Geld, sondern wenn man so weitermacht, versinkt es in Schulden. Dies wäre der zutreffende Titel gewesen, denn Notenbanken schaffen kein Geld, sondern neue Schulden.
Gleich auf der Titelseite werden dann 3 Begriffe definiert: Inflation, Deflation und Stagflation. Unter „Deflation“ steht: Rückgang des Preisniveaus. Das ist bestenfalls eine Andeutung von Wahrheit, aber solange nicht gesagt wird, welches Preisniveau sinkt und warum, kann daraus rein gar nichts über Deflation gelernt werden, und daher auch nicht über die geeigneten Massnahmen dagegen. Deflation ist der Rückgang von Sachgüter(!)-Preisen, und zwar wegen immer mehr Zwangsverkäufen, durch die man das Geld zu bekommen versucht, mit denen die notleidend gewordenen Kredite zurückgezahlt werden sollen, mit denen eben diese Sachgüter zuvor im Übermass gekauft wurden und dadurch erst deren Preise in Höhen getrieben haben, die nicht aufrechtzuerhalten sind.