Täglich wird mir gesagt, wie gut es in der Wirtschaft gehe, weil viel Liquidität da sei und die Firmen volle Kassen haben. Damit glaubt man ein positives Bild der Wirtschaft zu zeichnen. Das Gegenteil ist der Fall.

  1. Die Liquidität ist „in der Kasse“, weil man nicht investieren will. Vielleicht fehlt die Notwendigkeit, oder die Gelegenheit oder der Wille dazu. Vielleicht hält man die Risiken für zu hoch, oder die Chancen für zu gering. Auf vielen Märkten gibt es ohnehin Überkapazitäten, oder das Wachstum ist zu klein u. dgl. Warum sollte man also investieren? Das heisst also, dass es gar nicht so gut geht, und daher die Wirtschaft stagniert.
    Allerdings kann diese Liquidität dann wieder ein grosser Vorteil sein, wenn sich später die deflationäre Chance zum viel billigeren Kaufen bietet.
  2. Das Geld in der „Kasse“ ist in der Regel aber kein Geld, denn es liegt kaum im Tresor, sondern ist irgendwo in Finanzanlagen angelegt. Somit hat die Firma kein Geld, sondern sie hat Forderungen gegenüber den Schuldnern der Finanztitel. Diese Forderungen sind genau so gut, wie die Schuldner. Wer Forderungen gegen Lehman hatte, bekam so gut wie nichts mehr. Ausserdem können die Finanztitel schon morgen an den Börsen sinken und Verluste produzieren.