Sehr geehrte Damen und Herren
Gelegentlich kann der Blog etwas einseitig werden, wie in den letzten Tagen durch die an sich hochinteressanten Postings über konkrete Anlagestrategien. Zurecht hat dies grosses Interesse bei einigen Postern ausgelöst, weshalb ich auch alles online gestellt habe. Dennoch schlage ich vor, die Balance zum eigentlichen Zweck des Blogs wieder herzustellen. Ich werde daher Diskussionen über konkrete Anlage- und Portfolio-Postings nur selektiv online stellen, und bitte dafür um Verständnis. Es gibt ja so viele neue Entwicklungen zum Hauptzweck des Blogs, dass die Themen immer spannender werden.
(I)Herr Prof. Malik, sie schrieben im Okt 2012: „Auf zahlreichen Finanzmärkten sind grosse Kursrückgänge für die nächsten Wochen und Monate hochwahrscheinlich. Aktien, Rohstoffe, Immobilien und Edelmetalle werden, wie vorhergesagt, stark sinken, zum Teil in dramatischen Crashes. Der US-Dollar hingegen wird steigen. Ein rund 200-jähriger Aktien-Aufwärtstrend kommt zu seinem Ende und schlägt in eine Abwärtsbewegung um.“ Inplizit steckt in Ihren Aussagen auch eine Anlageempfehlung: Bargeld. Damals habe ich eine Tabelle angelegt, die auf eine weitere zukünftige Entwicklung ausgelegt wurde. Da war Buffet genauso drin, wie der DAX, DOW usw und mein bereits hinlänglich dargelegtes „Schwiegermutterdepot“,Immopreise im „Kohlenpott“. Heute können wir feststellen,… Weiterlesen »
(II) Solange diese Notenbanken zusammen mit den Regierungen, besonders der wichtigen US Administration, Liquitität in die Banken pumpen, werden die Börsenkurse befeuert. Erst wenn man mit einer echten Sparpolitik beginnt und die FED mit ihren unsinnigen Aktionen aufhört, geht es in die Korrekturphase. Bei letzterer müsste man so langsam erkennen, das die Spendierhosen nichts nützen, weil sie in der Realwirtschaft kaum was bewegen. Sparpolitik sieht in Euroland z.B. so aus: Espania 6% Defizit in diesem Jahr und auch gleich noch im nächsten Jahr. Wir müssen ein Ohr auf dem Gleis haben, denn ein Vorgrollen ist heute schon vernehmbar. Gold und… Weiterlesen »
(I) Hallo Herr Clasen, ich glaube auch, daß es einige Dinge gibt, die wir nicht auf dem Schirm haben. Anderenfalls müßte das ganze System ja schon längst kollabiert sein. Darauf kommt es aber wohl nicht an, auch dieses marode System wird sich nicht halten können. Und wenn man sich anschaut, wer mittlerweile alles schon immer etwas vom Ende der Blasen – egal ob Rohstoffe, Immobilien und/oder Aktien – gewußt haben will, so daß es ja nun bereits in den verschlafensten Tagesmedien mit ihren heutigen „Wirtschaftsredakteuren“, die gestern noch in den gleichen Redaktionen für Lokal- oer Kulturpolitik zuständig waren, auftaucht und… Weiterlesen »
Damit kein Missverständnis entsteht:
Meine Aussage ist: Der Tiefpunkt (!) der Wirtschaft wird in die Zeit von 2015/16 fallen. Das ist identisch mit dem Höhepunkt der Krise. Das heisst also, bis zu diesem Datum geht es abwärts.
(II) Nicht zuletzt, weil – und da bin ich nicht Ihrer Meinung – die Notenbanken gerade nicht verstehen, daß sie die Zinsen signifikant erhöhen und werthaltige Sicherheiten verlangen müssen, um eigentlich insolvente Banken von ihren Schaltern fernzuhalten. Walter Bagehot muß das alles glücklicherweise nicht mehr erleben. Im übertragenen Sinne hat es GH schon im Oktober 2009 im Philosophischen Quartett gesagt: „Die Löschen vorne das Feuer, gießen hinten Öl rein und merken nicht einmal, daß es schlimmer als vorher brennt“. Deshalb wird auch deren Tun alles nichts nützen. Japan beweist es und wenn man realistisch ist Amerika und Europa auch. Und… Weiterlesen »
Richtig. Bei Walter Bagehot nachlesen lohnt immer. Schön, dass Sie ihn genannt haben. Er war der Fachmann der damaligen Zeit.
Soeben (02.05.2013, 14:00 Uhr) lese ich in der Süddeutschen folgendes: „EZB senkt die Zinsen auf Rekordtief von 0,5 Prozent.“ Im Text heisst es: „Die Idee einer Zinssenkung ist es, die Banken zur Vergabe von mehr Krediten zu ermuntern. … Ob die Banken den niedrigeren Leitzins jetzt aber tatsächlich für billigere Kredite nutzen werden, ist völlig ungewiss“ Was spielt sich hier eigentlich ab? Ich selbst bin zwar kein Ökonom, aber bereits vor mehreren Jahren (ohne grossen Forschungsaufwand) darauf gestossen, dass das billige Geld in der Wirtschaft nicht ankommen wird, sondern nur zu Spekulationen verwendet wird und Preisblasen an den Börsen erzeugt.… Weiterlesen »
Man geht der Kritik systematisch aus dem Weg. Ob aufgrund Unkenntnis oder wider besseres Wissen ist schwer zu sagen. Die meisten Ökonomen glauben an die stimulierende Wirkung niedriger Zinsen. Dass diese Theorie widersinnig ist, fällt ihnen nicht auf.
Die EZB will mit niedrigen Zinsen vermutlich die Börsen noch eine Zeitlang hochhalten.
Inzwischen wird die gestrige Entscheidung in der Wirtschaftspresse auffällig kritisiert. Gibt es eigentlich Szenarien über die Kettenreaktionen, mit denen zu rechnen ist, falls die Notenbanken die Zinsen wieder anheben und die Hereinnahme fauler Sicherheiten aufgeben?
Die gibt es. Aber um die Zinsen geht es nur in der alten, herkömmlichen Ökonomie. Diese sind relativ bedeutungslos im Vergleich zu ganz anderen Bedrohungen: Deflation, Abschreiben der Schuldenberge bei den Gläubigern, soziale und politische Verwerfungen, Revolution. Das Problem ist schon lange kein ökonomisches mehr, sondern ein global-gesellschaftliches.