Die Wahrscheinlichkeit für starke Kurseinbrüche steigt schon seit Wochen. Erneut zeigen die Indices der US-Aktienmärkte ein hochgefährliches Pattern – insbesondere der Technologie-Index NASDAQ. Aus dem entstandenen Konstellationstypus kann es innerhalb weniger Tage zu hohen 2-stelligen Kurskollapsen kommen. Ob und wann man diese „Crash“ nennt, ist dabei vergleichweise nebensächlich.
Im Gegensatz zur Meinung von Mainstream sind steigende Aktienkurse keineswegs ein verlässliches Anzeichen für eine gut laufende Wirtschaft. Die wichtigen Fundamentalfaktoren der USA zeigen enorme Schwächen. Der bisherige Aktien-Aufwärtstrend steht eher in seinen letzten Zügen und nicht – wie Mehrheiten meinen – erst an dessen Anfang. Haushaltseinkommen, Beschäftigung und Konsum haben sich trotz der gigantischen Mittelbereitstellung durch die FED schlecht bis miserabel entwickelt.
Die einhellige Meinung der Ökonomen, dass es weiterhin aufwärts gehe, ist ebenfalls ein recht zuverlässiger Contrary-Indicator. Im Time Magazin stand im August 2013, die Aussichten für die US-Wirtschaft seien so gut, wie seit 10 Jahren nicht mehr … und im Dezember 2013 meinten die Ökonomen der Bank of America sogar, die US-Wirtschaft sei in ihrer besten Verfassung seit 20 Jahren …
Als Gruppe gesehen sind die Ökonomen insgesamt die schlechtesten Prognostiker. Von 1929 bis 1932 lagen die führenden Ökonomen der USA – darunter Irving Fisher und auch die Harvard Economic Society – ständig massivst daneben. Ihre Publikationen zeigen, dass sie den Charakter der damaligen Lage überhaupt nicht verstanden hatten. Vom Anfang des Desasters 1929 bis zum Erreichen des Bodens 1932 sagten sie eine positive Wende nach der anderen voraus. Inzwischen waren die Kurse aber um 90% gesunken.
Nicht viel besser war es zu Beginn 2000 und dem Platzen der New Economy-Blase und 2005 vor dem Kollaps des Homebuilding Index und auch vor dem Lehmann-Kollaps. Hinterher lautete die wenig überzeugende Begründung jeweils, so etwas sei nicht vorhersehbar gewesen ...