In der rechten Randspalte oder direkt hier ist der neueste Artikel online, den Gunnar Heinsohn in Agora42 publiziert hat. „Wirtschaftswissenschaft ist Eigentumswissenschaft“ – sehr empfehlenswert.
Markus Walser, einer der Teilnehmer an unserem Master of Management-Programm, hat die schöne Zeichnung als Ergebnis und Zusammenfassung des Tages angefertigt, den Gunnar Heinsohn schon seit vielen Jahren in unserem Programm zum Thema „Wirtschaft“ bestreitet, wofür ich ihm an dieser Stelle herzlich danke. Sein Tag ist eines der Highlights in unserem Master Programm.
Kann eine Notenbank Geld drucken? Wenn es so wäre, würden wir uns über Deflation keine Gedanken machen. Sie schieben Bogen für Bogen in ihre Druckmaschine und versenden das frisch gedruckte Geld an die Bürger. Selbige lösen ihre Kredite ab und gehen auf Einkaufstour… Die Konjunktur
bekommt Aufbauspritzen. Why not?
Sie Herr Prof. Malik und Herr Prof. Heinsohn, sollten hier einmal darstellen, warum dieses Modell nicht greift bzw. zutreffend ist.
Lieber Herr Clasen, eine Notenbank kann Papier, aber kein Geld drucken.
Sie beschreiben das ja gut.
Heinsohn und ich haben im Blog diese Thematik mehrfach behandelt.
Vielleicht müssen wir es noch öfter tun. Danke für die Anregung.
Aber man könnte doch sehr leicht die Inflation anheizen, indem man Milliarden an Massenkaufkraft als Subvention an die Arbeitnehmer auszahlt.
Genau wie bei der Bankenrettung könnte man diese Milliarden als symbolische Staatsschuld einbuchen. Symbolisch deswegen, weil diese sowieso nicht bezahlt wird, sondern mit den gängigen Methoden entwertet werden wird.
Geld kann man nicht beliebig vermehren, wohl aber Geldzeichen, und damit bekommen wir die ersehnte Inflation.
Das glaube ich nicht. Schon der Keynesianismus scheitert daran, dass er keinen Einfluss darauf hat, ob das Geld wirklich in die Realwirtschaft geht oder in die „luftigen Höhen der Finanzsphäre“ (Heinsohn). Außerdem: entscheidend sind die Sicherheiten: es gibt im System nur Banknoten gegen hinterlegte Sicherheiten. „Jede Banknote ist nichts anderes als der Ausdruck dafür, dass es dahinter noch eine nicht erfüllte Schuld gibt, die das betreffende Pfand in sich trägt“ (Paul C. Martin) Heinsohn weist zu Recht darauf hin, dass jetzt schon heiße Luft (=Staatsanleihen) als Sicherheiten akzeptiert werden, damit die Kreditblase weiter aufgebläht werden kann. Das Verteilen der Banknoten… Weiterlesen »
Ich behaupte nicht, das Drucken von Geldzeichen sei eine Lösung oder wünschenswert.
Ich bin nur nicht davon überzeugt, dass es komplett unmöglich sei, eine Inflation auszulösen.
Es reicht, wenn die Zentralbank direkt finanziert und nicht auf die Sicherheiten schaut.
Sie schreiben:
Das Verteilen der Banknoten ohne Sicherheiten als „Subvention“ würde –wie immer bei Subventionen nur zu Preiserhöhungen führen, aber ohne das jemals realwirtschaftlich im entsprechender Menge Waren produziert werden.
Eben.
Woher kommen die Milliarden an Subventionen? Über noch höhere Steuern und Abgaben oder neue Schulden. Voraussetzung für jeden Kredit aber ist beleihbares Eigentum. Nach 30 Jahren ungezügelter Verschuldungsparty haben die potenziellen Kreditnehmer aber kein beleihbares Eigentum mehr oder aber sehen die wirtschaftlichen Aussichten so trübe, dass sie ihr verbliebenes Eigenkapital nicht riskieren wollen. Das QE der Zentralbanken hat auch nur solange eine Wirkung auf die Assetmärkte, solange die Kreditnehmer noch beleihbares Eigentum haben und die Kurszuwächse über den Finanzierungskosten liegen. Sobald dies nicht mehr der Fall ist, platzt die Blase. Mit immer weiterem Kreditwachstum lässt sich zwar noch Zeit kaufen,… Weiterlesen »
Neue Problemlösungskompetenz kommt unter anderem daraus, dass Organisationen heute weit besser funktionieren können als bisher – schnell, intelligent, zielsicher, wirksam und mit geringem Ressourcenverbrauch. Im Normalmodus des Funktionierens geht es noch relativ gut. Auch bekannte Herausforderungen, auf die man sich einstellen konnte, wie Brände, Sturmschäden und dergleichen – also der normale Notfallmodus. Mit neuen Herausforderungen – Flüchtlingsströme, Finanzkrisen – tun sich heutige Organisationen aber schwer.
Habe keinen Zweifel, das man die Akten der Flüchtlinge effizienter bearbeiten kann. Die Behörden arbeiten nach Gesetzesrahmen und zusätzlich auf Weisungen der Regierungen. Da liegt der Hase im Pfeffer. Auch hier habe ich keinen Zweifel, das man ständig ins Ruder greift und Fehlsteuerungen auslöst. Nach Prof. Heinsohn, beträgt allein das afrikanische Potenzial 500 Millionen Personen. Wenn die Einfallstore weiter offen bleiben, mündet es in eine Katastrophe. Drosseln oder Selbstaufgabe, das ist die primäre Aufgabe. Beim Finanzwesen ist es ähnlich. Es darf keine Positionen geben,
die in die Bilanzen keinen Eingang finden.
Die gängige Wirtschaftswissenschaft hat meines Erachtens mit der angeblichen „Erleichterung von Tausch“ eine schöne Marketing-Story geschaffen, um Geld, Markt und alles was sich darum rankt, positiv in der allgemeinen Wahrnehmung der Menschen zu besetzen. Die Theorie von Heinsohn/Steger hat mir dagegen sehr geholfen „Wirtschaft“ richtig zu verstehen und auch dass, was derzeit passiert. Die Bemühungen von Prof. Heinsohn weiter aufzuklären sind daher nicht hoch genug anzurechnen. Herzlichen Dank dafür. Probleme habe ich allerdings mit zwei Punkten: der dargestellten angeblichen historischen Entstehung der Eigentumswirtschaft einerseits und andererseits, dass ich bei Prof. Heinsohn immer rauszuhören meine, dass dies das beste Wirtschaftssystem sei,… Weiterlesen »
Lieber Herr Vondran! Sie haben vollkommen Recht. Eine Erklärung von etwas darf nicht zur Reklame für das dann Durchleuchtete herabkommen. In den mit mir geführten Debatten geht es allerdings selten darum, etwas als gut oder schlecht zu befinden, sondern es zureichend zu erklären oder sich Versagen vorhalten zu lassen. Auch dabei mögen Zungenschläge hereinkommen, die als Lob oder Tadel eines Systems interpretiert werden können. Gehen Sie da nur streng mit mir ins Gericht. Nicht überzeugen mich übermächtige Feudalherren als Schöpfer von Eigentum. Wenn wir dessen Genese einmal zu fassen bekommen – Theseus gegen griechische Große, Romulus gegen den Fürsten Aemulius,… Weiterlesen »
Werter Prof. Heinsohn, herzlichen Dank für die prompte Reaktion. Zu meinem ersten aufgeworfenen Punkt verstehe ich es so, dass es sich wohl historisch nicht eindeutig belegen lässt. Die von mir genannte These halte ich weiterhin für plausibel und stehen m.E. nicht im Widerspruch zu Ihren Ausführungen. Herrscher, die sich von anderen Großeigentümern ihre Kriegszüge finanzieren ließen, gab es sicher. Ein wachsender Anteil von Bevölkerung, der in die Kriegshandlungen einbezogen wurden, ebenfalls. Das Wort „Sold“ wird nicht von ungefähr sich beim Söldner finden. Die Folgen für die Gesellschaft daraus könnten durchaus Motivation für die von Ihnen genannten Rebellionen gegen die Herrscher… Weiterlesen »
Hallo Herr Vondran, ihre Fragen sind berechtigt und relevant. Interessant ist, dass sie im Kern nicht beantwortet wurden. Das liegt m.E. daran, dass die Eigentumsökonomik keine überzeugenden Antworten liefern kann. – Warum sollte ein Schuldner Interesse daran haben, Geld von einem Gläubiger gegen Zins auszuleihen wenn er doch über die Blockierung seines Eigentums eigenes Geld emittieren könnte? – Wenn jegliches Geld durch Eigentum besichert sein sollte, dann hätte es Inflationen niemals geben dürfen – Sofern die „Landnahme“ abgeschlossen ist, kann es weitere Geldemissionen nicht mehr geben. Trotzdem wachsen Geld und Geldforderungen stets überproportional zum BIP. – Lösungen hat die Eigentumsökonomik… Weiterlesen »
Die historische Erstentstehung von Eigentum ist logisch und historisch nur als Revolution GEGEN die vorhergegangene, religiös legitimierte Königsherrschaft überhaupt verständlich zu machen. Als Kolonisten setzen Eigentümer ihre Gesellschaftsordnung in kolonisierten Gebieten auch von oben um, Nachzüglergesellschaften (wie in der Neuzeit Deuschland gegenüber England) setzen dann eine Eigentumsordnung auch von oben durch und schaffen „freie Lohnarbeiter“. Man sieht das leicht auch daran, daß die als freie Grundeigentümer auftretenden Revolutionäre sich selbst eine neue anti-mythologische und anti-religiöse Ideologie schaffen mußten (griech. Philosophie, moderne Aufklärung als deren Renaissance) und diese dann in ihrer Staatsform in Form allgemeiner Gesetze (römisches Recht) festschreiben und institutionalisieren… Weiterlesen »
Ich denke, man muss hier eines festhalten: Eigentum wird durch staatliche Macht garantiert. Ausnahmen sind vielleicht Drogenkartelle: Aber auch Drogenbarone garantieren ihr Eigentum durch recht drastische Maßnahmen, wie man derzeit in Mexiko beobachten kann. Eigentum wird nicht nur durch Investition, sondern vor allem auch mit Gewalt verteidigt. Habe ich eine Firma, und jemand marschiert ins Büro und sagt, die Firma gehöre jetzt ihm, dann lasse ich ihn verhaften. In Mexiko, so hört man, funktioniert sogar dies nicht mehr. Da marschieren Drogenbarone in profitable Firmen und sagen, ab jetzt gehöre ihnen die Firma zur Häfte. Und das war es dann. Wenn… Weiterlesen »
Es waren nur wenige Köpfe, die das allgegegenwärtige und allmächtige Dogma vom Tausch in Frage zu stellen wagten und noch weniger, die überzeugenden Beweise dafür lieferten, dass es eine Tausch“wirtschaft“ geschichtlich nie gab. Zu diesen Denkpionieren gehören Gunnar Heinsohn, Otto Steiger und P.C. Martin.
Zurzeit gibt’s auch im „Das Gelben Forum“ (wiedermal) eine „erbitterte“ Debatte über die Machtheorie von P.C.Martin vs. der „Eigentumstheorie“ von Heinsohn/Steiner.
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=364561
Leider gehen Heinsohn/Steiner, in ihrem Buch „Eigentumsökonomik“ (Seite 149),nur indirekt und mit einer kleine Fussnote auf Martin’s „Machttheorie“ ein.
In Mario Schieschnek’s Bachelorthesis werden die beiden Theorien ebenfalls behandelt.Man beachte,dass die Erst-und Zweitbetreuer nicht genannt werden wollten….!! Die Dogmen sitzen wohl (noch) zutief !!
http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/Schieschnek,%20Mario%20(2012)%20-%20Bachelorthesis%20-%20Eine%20vergleichende%20Untersuchung%20der%20Eigentumstheorie%20als%20Grundlage%20des%20Wirtschaftens.pdf
Eine kurze Erläuterung von Herrn Heinsohn,über seine Ansicht zur „Machtheorie“ von P.C. Martin, wäre für die Leser sicherlich sehr interessant.
Was P.C.Martin hierzu geschrieben hat…
http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Macht-der_Staat-Eigentum.htm
Ja, Herr Irmak, das ist so, wie auch auch in „Feudalbesitz und Eigentum“ erklärt. Und aus Eigentumserträgen werden Steuern zum Unterhalt der eigentumsbeschützenden Staatsgewalt bezahlt. Gunnar Heinsohn
In Zeiten hoher Sättigung und weiter steigender Automatisierung wird es immer schwieriger für viele Menschen ein ausreichendes Einkommen zu erzielen. Vor allem wenn diese noch nicht über Eigentum verfügen. Denken Sie das die Besteuerung heutzutage optimal ist, um Gerechtigkeit und Frieden zu fördern? Oder sehen Sie hier noch Verbesserungsmöglichkeiten. Hohe Einkommen entstehen meiner Meinung u.a durch folgende Bedingungen. – Korruption (Politiker) – Ausnutzen eines Monopols (Lotto-Arbeitnehmer) – Patente (siehe Monopol) – Multiplikatoreffekt (Microsoft -> Bill Gates) – Gewalt/Ausbeutung (Hohe Gewinne durch Niedriglöhne) – Schwarzarbeit Bis auf Schwarzarbeit sollte man meiner Meinung nach alle anderen viel stärker im oberen Lohnbereich besteuern,… Weiterlesen »
Die Besteuerung ist nicht optimal. Aber das wird sich ändern, wenn auch erst dann, wenn schon grosse Ungleichgewichte entstanden sind.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass verschiedene staatliche Stellen dazu übergehen, kein Bargeld mehr zur Begleichung von Schulden zu akzeptieren. Stattdessen wird die Begleichung der Schuld per Überweisung gefordert, z.B. der GEZ. Wird hiermit durch staatliche Macht das Buchgeld der Bank zum gesetzlichen Zahlungsmittel? Immerhin böte die Abschaffung des Bargelds die (für den Staat) attraktive Möglichkeit, ohne größeren Aufwand den Besitz und das Eigentum eines jeden Bürgers zu durchleuchten, die Einkommen zu erfassen und somit die Besteuerung der Bürger lückenlos durchzusetzen. Was würde dem im Weg stehen? Ich beobachte heute, wie jüngere Menschen selbst einstellige Kleinstbeträge mit ihrer Bankkarte… Weiterlesen »
Sehr geehrter Herr Prof. Heinsohn, vielen Dank für die Erläuterungen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis oft über die Natur des Geldes diskutiert, und im Erklären der Eigentumstheorie bin ich über folgende Aspekte gestolpert. Nämlich erstens, dass gewünschte oder benötigte Güter meistens nicht alle gleichzeitig verfügbar sind, so wie das heute im Supermarkt der Fall ist. Der Bauer mit der Missernte braucht den Weizen vor dem Winter, sonst verhungert er. Also muss es Kredite gegeben haben. Und zweitens, dass es so etwas wie einen Wertmaßstab gegeben haben muss, wie Weizen, Gold, Kühe, Schafe, etc, also etwas, was alle brauchen oder haben… Weiterlesen »
Was tun? Soll A bei C Schafe leihen? Wie soll er sie zurückgeben? Also gibt C Schafskoupons aus, mit denen geht A zu B, und leiht sich den Weizen mit der Zusicherung von C, an B Schafe auszugeben, falls er sie abruft. C verlangt dann von A, dass A entweder die Coupons zurückbringt, indem er sie von B gegen Weizen auslöst, plus ein Schaf Zinsen, das er vom künftigen Ernteüberschuss erwirbt, oder aber den Überschuss der künftigen Ernte dazu verwendet, ihm die Schafe zurückzukaufen plus ein Schaf Zinsen. Und das Schaf Zinsen verlangt er dafür, wie Sie ausführen, dass C… Weiterlesen »
Somit scheint mir das heutige Geld der Notenbanken nicht eigentumsbasiert zu sein, sondern im Knappschen Sinne chartalistisch, nämlich auf die Steuererhebungsmacht des Staates gegründet. Auch A. Mitchell Innes erläutert dies 1913 in seiner „Credit Theory of Money“. Bezeichnenderweise wurde nämlich gleichzeitig mit der Federal Reserve Bank auch das IRS gegründet, das zum ersten Mal Bundessteuern eintrieb. Somit scheint das Modell der Fed zu sein, dass Dollars ihren Wert dadurch beziehen, dass sie mit der Steuererhebungsmacht des Bundes gedeckt wird. Das deckt sich mit dem beobachteten Vorgehen, dass Dollars emittiert werden US Bonds gegengebucht werden. Und es deckt sich mit dem… Weiterlesen »
Die Martin-Debatte soll hier nicht ausufern, weil seine Anhänger ja mit den Gelben Seiten über ein lebhaftes Forum verfügen. Auch zum Chartalismus will ich nur auf die einschlägigen Passagen in „Eigentum, Zins und Geld“ sowie in der „Eigentumsökonomik“ bzw. „Ownership Economics“ (Routledge 2013) verweisen. Hindeuten aber möchte ich doch auf das Eigenkapital und die Reserven der Zentralbanken, ohne die Emissionen nicht zu besichern sind und auf das verpfändete Eigentum der Schuldner, ohne die Kredite unbesichert wären. Zu beiden können selbstverständlich Forderungspapiere gehören. Selbst die allergrößte Macht jedoch könnte das Fehlen von beidem nicht ausgleichen. Deshalb konnte es ja Geldannehmer in… Weiterlesen »