Über seine Kolumne im 10/2012 Stern könnte sich Hans-Ulrich Jörges schon bald ärgern. Denn noch stärker, entschlossener und mit mehr Überzeugtheit kann man Entwarnung zur Krise kaum geben.
 
Regierungen und Notenbanken lobt er in den Himmel, die würgende Eurokrise sei vorüber, meint er; die Kapitalmärkte seien stabilisiert, Europa gehe gestärkt und geschlossenener als zuvor aus der Vertrauenskrise hervor. Draghi sei ein „fantasievoller, tatkräftiger, vertrauenswürdiger Stratege.“ Und: „Was immer auch in Athen geschieht“, so schreibt Jörges im Untertitel, „die Gemeinschaftswährung wird nicht mehr zerbrechen.“
 
Na denn … Ich schätze Hans-Ulrich Jörges zwar als klar, kritisch und mutig schreibenden Journalisten. Er könnte aber in die Journalistengeschichte als der letzte grosse, und etwas gar naive Kolumnist eingehen.