Im Herkömmlichen gibt es keine Lösung für Griechenland
Bisher haben sowohl Griechenland selbst als auch die involvierten Regierungen, der IMF und wer immer sonst noch an der Lösungssuche beteiligt ist, kaum etwas Neues getan. So gut wie alles ist im herkömmlichen Muster geblieben. Innovative Lösungen wird es so nur wenige geben., wahrscheinlich überhaupt keine. Zu Tode zwangssparen, den Mittelstand ruinieren, in den Zinsen ersticken und Vermögen ausverkaufen, Gewerkschaften und Arbeiter an ihr Limit treiben – das wird nicht funktionieren, sondern macht die Zustände nur schlimmer.
Man bleibt im Alten Denken verhaftet, obwohl es längst bessere und durchschlagend wirksame Lösungen gibt.
Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass Managementkybernetik „lediglich“ eine Erklärungsfunktion erfüllt, erfüllen kann und erfüllen soll. Aus diesem Grund schätze ich die normative Einstellung für besseres Funktionieren wie sie hier zu Tage tritt besonders. Ist diese Sichtweise tatsächlich muss man nämlich reflektieren: Mit der Anwendung des Wissens um die Sache könnte man auch ausschließlich seinem Teil des Egoismus zur Durchsetzung verhelfe und eine allenfalls subversive, einseitige eine egoistische Beeinflussung der erreichbaren Gesellschaftsteile erzielen. Genau der gegenteilige Weg, spezifisch für Griechenland, wird hier ver- und besprochen. Die Bemühungen, um eine Trennschärfe zwischen wertfreier Logik und Ethik herzustellen als auch die… Weiterlesen »
Ich bin auch gespannt.
Vielleicht sollen die Zustände ja nur noch schlimmer werden, während die Entscheidungen die getroffen wurden und werden, eben genau in jene Richtung lenken? Qui bono?
Hört sich nach Verschwöhrungstheorie an. Was vorausetzen würde, dass einige wenige sich einig sind und die wesentlichen Faktoren auch entsprechend beeinflussen können. Das wird aber der Komplexität der Situation nicht gerecht? Glaube, dass zuviele Interessengruppen mit versch. Zielen involviert sind für so etwas. Schon eher scheint mir der unsägliche Glaube der (europäischen) Eliten das Problem, welche immer und überall das Beste für Ihre Bürger wollen. Und daran gewöhlich scheitern. Vorläufig lachender Dritter ist die Finanzindustrie. Eigeninitiative und Verantwortung werde abgewürgt. Und somit auch neue Lösungen verhindert. Dazu Hermann Hesse im Roman Demian: „wer geboren werden will, muss eine Welt zerstören“… Weiterlesen »
Sie wundern sich selbst nicht über eine wachsende Distanz zwischen Arm und Reich, fallende Reallöhne und eine Abnahme der Mittelschicht? Über Rahmenbedingungen, die es Unternehmen ermöglichen, den Gewinn zu steigern, indem Kosten auf die Allgemeinheit verlagert werden? Über angepriesene oberflächliche Fortschritte und verharmloste gesellschaftliche Rückschritte? Über Medien, die unreflektiert die gleiche Meinung verbreiten? Über eine Zunahme von Monopolen und Kartellen? Über die oft wiederholte Behauptung, Geld werde vernichtet, obwohl es eigentlich nur umverteilt wird? Und über Politiker, die zwar vieles kritisieren, aber gerade das tun, was jene vorschlagen, die in Folge noch mehr profitieren werden? Alles nur, weil die Eliten… Weiterlesen »
Es fehlt weitgehend das Wissen über die Existenz neuer Methoden und Instrumente. Mit den herkömmlichen Denkweisen kann Komplexität eben nicht gemeistert werden.
Einige nutzen bereits das fragmentierte Wissen über die Existenz neuer Methoden und Instrumente, da sie diese ja bereits anwenden. Vielleicht nicht immer mit der Absicht die Sie verfolgen, weil deren Adaption ja einen völlig gegensätzlichen Wirkungsgrad erzielt.
Hier haben wir folgendes Problem: Es gibt nicht nur sehr mächtige und einflussreiche Spielverderber, es gibt auch genügend, die den Spielverderbern zur Hand gehen. Wenn ich gehe, stehen hinter mir schon hunderte Anderer die dort weitermachen, wo ich aufhörte. Sieht nach einem ewigwährenden Kampf zwischen Gut und Böse aus. Schau ich halt mal, ob wir vom Regen in die Traufe kommen.
Das kommt meiner Auffassung nahe: Player, die zwar durchaus Verschwörungen anzuzetteln versuchen, die aber nicht wie geplant laufen, weil es zuviele andere Player mit anderen Absichten gibt. Zu viel Komplexität, richtig.
Hesse, ja, aber nicht nur eine Alte Welt zerstören, sondern die Neue aufbauen, ja mehr: Durch das Fördern einer neuen Welt die Alte Welt obsolet machen.
Hier können Sie mal, wie ich finde sehr gut recherchiert und analysiert, nachverfolgen wie solche eine Verschwörungsnummer in der praktischen Anwendung verläuft:
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2010/1021/stuttgart.php5
Man bedenke jedoch immer, dass sich hinter dem Thron der demokratischen Politiker, jemand aufhält, der mächtiger als die Politik selbst ist – und dieser Einfluss bestimmt auch, über kleine Umwege, das Ziel. Das ist eine Kaskade. Wer immer da im Hintergrund für Stuttgart 21 am Werk ist, ist gut – bekommt viel bewegt. Solche Menschen werden auch in Griechenland eingesetzt, deren Handeln gegensätzlich konterkariert.
Eine solche Erklärung liegt nahe und ist vielleicht sogar richtig. Ich bevorzuge zunächst andere Hypothesen, die Verschwörungen nicht enthalten, weil sie für mich ein grösseres Lösungsspektrum eröffnen.
Ich bin in der Praxis gefangen und sehe die Verschwörung lediglich als Schutzschild, welches von einigen Beteiligten hochgefahren wird, wenn es um den Verlust von nie bessenen Besitzständen geht.
Mich interessiert, ob es, für den betroffenen griechischen Durchschnittsbürger (Angestellter, Mittelständler usw.) Möglichkeiten gibt, zumindest in die richtige Richtung Impulse zu setzen. Ich spinne jetzt mal wild drauf los ohne zu wissen ob das Sinn macht: Das Spiel ecopolicy ins griechische übersetzen und über NGOs in der Bevölkerung bekannt machen um eine breite Akzeptanz für systemische Lösungen zu bekommen. An einen exzentrischen Superreichen herantreten mit der Bitte ein Team passender Zusammensetzung finanziell zu unterstützen systemische Lösungen zu entwickeln (Syntegration). Parallel dazu, das vorhandene System „Griechenland“ zu analysieren und entsprechende Prognosen zu erstellen, zu dem was die verantwortlichen Politiker vorhaben. Wenn… Weiterlesen »
Dann stürme ich mit meinem Brain mal mit. Um Impulse zu setzen, braucht es Impulsgeber. Aus meiner Sicht ist eine einzelne Person nicht in dem Maße in der Lage, wie wenn es mehrere wären. Jedoch muss dazu eine gemeinsame und konsensfähige Ausgangsbasis gechaffen werden, die essentielle Gemeinsamkeiten in den Vordergrund stellen. Aber vorsicht! Denn das, was Sie Herr Ludwig vorhaben, gibt es schon und das sogar in vielen Formen. Um sich dieser Formen zu bedienen, ist es erforderlich explizit ihr Funktionieren zu studieren. Sehen wir uns vorher jedoch an und ergründen wir zunächst, was die Bertelsmann Stiftung, das Centrum für… Weiterlesen »
Eine schöne Liste für das Setzen von Impulsen, besten Dank, und genau die richtigen Überlegungen. Auch der Einzelne kann viel bewirken, wenn er an der richtigen Stelle ansetzt, und dort über die neuen Lösungen informiert. Je mehr auch Einzelne hier mithelfen, desto schneller wird das System sich in neue Richtungen bewegen können. Das System systemisch bewegen!
Hauptsache diese Bewegung wird keine Kreisrundfahrt. 🙂
Macht es Sinn, hier ein „System Griechenland“ einzugrenzen? Meines Wissens spielt z.B. Deutschland eine erhebliche Rolle, indem es durch Dumping Lohn Politik schwächere Länder, die in die gemeinsame Währung eingebunden sind, niederkonkurriert.
Nein, das macht überhaupt keinen Sinn ein System zu versuchen eingrenzen zu wollen, auch wenn es sich in unserem Fall nur um Griechenland handelt. Der elementare Bestandteil eben der Kaskadik (Cascade) ist es ja, im übertragenen Sinne, eine Verkettung von Ereignissen oder Prozessen, wobei alle Ereignisse auf die vorhergehenden aufbauen und damit einen Richtungskegel bilden, als solche auch zu betrachten und zu verstehen. Die Abhängigkeiten, aus den in unserem herrschenden, auf Anreize basierenden ökonomischen Wirtschaftsmodell, sind ja nicht so vielzählig oder kompliziert, auch wenn ständig versucht wird dies so darzustellen, um sich in dieser Glorie selbst aufzuspielen zu können. Es… Weiterlesen »
Keines der heutigen Systeme endigt an seinen geographischen Grenzen. Es gehört zu ihrer Komplexität, dass sie unscharfe und oft auch unbekannte Grenzverläufe haben und in viele andere Systeme hineindiffundieren. Wir haben aber Tools, die es immer besser ermöglichen auch dieses Situation zu meistern.
Ein Brainstorming mit guten Lösungen. In diese Richtung gehen wir bereits in mehreren Ländern vor. Noch fehlt vielen der Mut für neue Wege. Aber das Interesse wächst. Besonders stark ist es derzeit in China.
Ganz kurz, um auf sie beide einzugehen: Wir alle kennen elektronische Impulse. Denn obwohl wir sie nicht sehen, bestimmen genau diese Impulse alle Handlungskomplexe in denen wir teils geordnet teils orientierungslos herumirren. Wäre es nun also möglich, diese Impulse in eine völlig neue Wissenschaft umzuleiten? Die Wissenschaft der Kaskadik?
Besten Dank den Forensteilnehmern/innen, lieber Herr Malik, wie schauen Ihre Ansichten zum weiter folgenden Link aus:
http://www.wiso.uni-hamburg.de/lucke/
Ich finde diese Thematik hoch spannend. Wird dieses Vorgehen die europäischen Handlungsspielräume erweitern oder einschneiden? Was meinen Sie?
Beste Grüße
M.W.
Noch eine Verstärkung des vorherigen Postings … schön!
@ M.W. sagt 17. Juni 2011 um 16:59
Müsste ich diese Frage beantworten, würde ich antworten: Sowohl, als auch.
Für Wenige werden sich Handlungsspielräume erweitern (das eigentliche Ziel), für Viele jedoch werden dadurch zwangsläufig Handlungsspielräume eingeschnitten (shit happens), unabhängig der Gesinnung für diesen insgesamten Vorgang.
Sie haben den Gedanken von Freiheit, Gerechtigkeit verstanden, sehr schön, denn diese Gedanken, diese Ideen sind wie folgend zu interpretieren. Die Begriffe werden oft nicht folgerichtig unterschieden und in Beziehung setzend verstanden. Hierbei ist zu wissen. Je mehr Freiheit, desto weniger Gerechtigkeit und je mehr Gerechtigkeit, desto weniger Freiheit. Freiheit einer Gesellschaft lässt sich nicht bestimmen, weder durch Gesetz, noch durch geltendes Recht. Somit liebe interessierte Forensteilnehmer(innen), wobei mich bisher gelesene Artikel sehr ansprechen – wir Menschen können planen ohne Ende. Planen entspringt jedoch meist dem Makrokosmos (subjektiver Vorstellungswelten, ob einzeln oder in Gruppen erlebend analysiert), wird somit im gesellschaftlich… Weiterlesen »
Hallo Herr Malik,
können Sie ansatzweise Massnahmen abseits der herkömmlichen Muster nennen, die Ihrer Meinung nach im Fall der Griechenland/Euro-Krise geeignet wären, die Situation beherrschbar zu machen?