Moody’s hat angekündigt, über ein Downgrading von Stanley Morgan um bis zu 3 Punkte nachzudenken. Würde das geschehen, so müsste die Bank gut 6 Mia neue Kredit-Sicherheiten beschaffen.
Angenommen, nicht nur diese Bank, sondern mehrere weitere würden in dieselbe Zwickmühle kommen:
1. Wie würde das deren Eigenkapitalquote beeinflussen?
2. Müssten sie allenfalls Marktpositionen zwangsverkaufen?
3. Welche Sicherheiten-Qualitäten würden sie überhaupt noch erhalten?
Könnte es sein, dass der Nach-Besicherungsbedarf ganz allgemein noch viel grösser und verbreiteter ist, als man schon weiss oder nebulös ahnt?
Man erfährt von den Hunderten von Milliarden Geld , die für die Banken bereitgesetellt werden, und übersieht meistens, dass dies vorwiegend Schulden oder Bürgschaften, also Haftungsübernahmen, sind. In den Tiefseeströmungen der Wirtschaft lauern aber zusätzliche Gefahren, die weit weniger bekannt sind und selbst von Fachleuten nicht immer ohne weiteres verstanden werden können.
I Sehr geehrter Herr Professor Malik, in zuletzt vorauseilendem Gehorsam haben, LTRO2, LTRO1 und davor solch Instrumente wie „TARGET2″, alle „Bad Banks“ und das fleißige Aufkaufen von Schrottpapieren durch die ECB ein Szenario geschaffen, das meines Erachtens durch „Zwickmühlen“ kaum mehr bedroht werden kann; zwar hat Madame Merkel darauf hingewiesen, daß die Krise noch nicht vorbei sei – ob sie damit auf einen griechischen Ausschluß hinweist, auf der Banksters existierende oder kommende Nöte oder einfach nur auf die unvermeidlichen bailouts der verbliebenen PII(G)S + Be + F bleibt offen; im Zweifelsfalle kann man aber mit LTRO3, 4 und 5 weitermachen.… Weiterlesen »
II Apropos „Tiefseeströmungen“. D’accord, allerdings ganz tief noch da drunter lauert die G20, die aufforderte, den Euro-Rettungsschirm über 2 Billionen zu spannen; abgesehen davon daß es sich „nur“ um fiktive Beträge, nicht etwa Geld handelt, der Schirm also theoretisch auch mit 4, 6 oder 12 virtuell realistischen Billionen tituliert werden kann erscheint mir die von den USA und ihren simple minds lancierte G20 Forderung nur einen Sinn zu haben: der Dollar sucht verzweifelt nach einer substantiellen Währung, gegen die es sich möglichst rasch und inflationsbefeuernd abwerten ließe; eine Rolle, die in der Welt nur noch der EURO übernehmen könnte, so… Weiterlesen »
Die Grösse der fiktiven Schirme ist nur so lange beeindruckend, als diese nicht eingelöst werden. Durch grosse Zahlen soll eine Illusion genährt werden. Wer professionell an den Finanzmärkten tätig ist, wird dadurch aber kaum geblufft werden können. Da auch die Sicherheiten ständig schlechter werden, sind die meisten auf der Suche nach der Tür, durch die man hinaus kann, ohne dass die anderen es merken.
Diese gibt es aber nur in Einelfällen, nicht für die Mehrheit. Der Kapitalismus ist ein System, in das man leicht hineinkommt, ohne sich selbst zu schaden aber nicht mehr hinaus.
Teil I Es dreht sich um mehr als M.S.Dimension in dieser Sache: Zeit online: „Die Rating-Agentur Moody’s erwägt die Herabstufung der Bonitätsnote von 114 europäischen Banken, darunter auch die Deutsche Bank. Als Grund nannte die Rating-Agentur die Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise und die sich verschlechternde Bonität der Regierungen in Europa.Die Deutsche Bank könnte um bis zu zwei Noten herabgestuft werden. Auch die Commerzbank, die DekaBank, die genossenschaftlichen Spitzeninstitute DZ und WGZ, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die Landesbank Hessen-Thüringen sowie die Norddeutsche Landesbank will Moody’s überprüfen. Zudem solle bei europäischen Großbanken wie Barclays, HSBC, Royal Bank of Scotland, BNP Paribas, Crédit… Weiterlesen »
Teil II
Führt Moodys allein zu einem breiten Abverkauf von Pfändern? Glaube ich nicht. Wenn es haarig wird, kommen neue Programme wie Tarp 2.0 und europäische Varianten dazu. Das System hängt an sehr elastischen Strapsen und der Wutbürger hält hier die Klappe, weil er mit seinem Einkommen/Leben systemabhängig ist. Er spürt seinen eigenen Untergang und trägt den
„totalen EFSF/ESM Krieg“ mit, zumal es (vorerst) unblutig dabei zugeht.
Die Katastrophe kommt ganz sicher, aber später, weil das System, wie eine
Katze, sieben Leben hat und erst beim achten Mal den Exodus erfährt.
In der entscheidenden Frage betreffend den Systemkollaps sind wir uns anscheinend einig. Dann bleibt: Was heisst „später“? Unabhängig von der Bestimmung des Zeitraumes ist es unter Annahme des Systemzusammenbruches klug, dem Finanzsystem, so gut es geht, fernzubleiben, ausser man ist Professional.
Später = nach den Wahlen in den USA. Wir haben es auch hierzulande schon oft gesehen, das unangenehme Wahrheiten und Entscheidungen aufgeschoben wurden, bis Wahlentscheidungen gelaufen sind. Z.B. bei der BayerLB. Vorläufermodell sind die Präsidentenwahlen in F. Da gibt es vorher keinerlei weitere Zumutungen mehr. In ES hat die Vorgängerregierung geschönte Zahlen serviert. Eine militärische Operation im Iran wird diese These umwerfen. Die Mullahs haben mit einer gezielten Falschmeldung zu einer Pipeline in SA gezeigt, das es dann nicht nur um den Seeweg geht und die Fehlmengen weitaus höher werden, als postuliert. Die Beschwerden werden, wie bei Sportlern, weggespritzt mit… Weiterlesen »
Sie gehören zu den wenigen, die mehrere Einflüsse gleichzeitig zu beachten verstehen.
Im Untergrund :
die EZB-Übernacht-Einlagen der Banken liegen nun bei ca. 777 Milliarden –
was soll uns das denn sagen ? Angegebene Gründe gibt es viele. Was meinen Sie dazu ?
Unter anderem bedeutet es, dass die Banken die Orientierung verloren haben und nicht wissen, was sie mit den Krediten tun sollen. In der Realwirtschaft werden Kredite kaum noch aufgenommen und das Finanzsystem ist zum Hasardspiel verkommen. Würden die Banken dort hohe Verluste erleiden, könnten sie ihre Verpflichtungen bei den Zentralbanken nicht mehr erfüllen und müssten schliessen. Es ist eine absurde Situation und gleichzeitig ein Pulverfass.
Lieber Herr Malik, den Finanzmärkten kann man ja im Prinzip leider nicht fern bleiben. Wenn man sein Vermögen (Möglichkeiten, Wert) erhalten will, muss man doch wissen was die anderen Akteure morgen präferieren und erwarten. Man muss das volatile auf und ab des Verhältnisses zwischen den Sachwerten und den Geldwerten also mitspielen, es geht nicht anders. Dazu braucht man, da haben Sie Recht, Wissen und Informationen. Es bewegt sich immer alles in Zyklen. Sicher kommt die starke Deflation, nur wann. Wenn man seit 2002 wie Prechter wartet, hat man sein Vermögen zu Gold geviertelt und holt das dann 2012 wieder auf.… Weiterlesen »
Kaum jemand kann dem Finanzsystem gänzlich fernbleiben, denn selbst ein 90jähriger Arbeiterpensionist ist „im Markt“ insofern als seine Pensionsversicherung ihre Einnahmen irgendwo veranlagen wird. Mit „fern bleiben“ meine ich im wesentlichen „schuldenfreies Erhalten der Substanz“, und dies bedeutet zumeist auf die üblichen Ertragsquellen zu verzichten, damit aber auch deren Risiken zu vermeiden. „Das Pulver im Trockenen halten“, mit einem Satz. Wer seit 2000 in TBills war, hat bis Ende 2008 rund 30% gewonnen. In derselben Zeit hat man im S&P inklusive Dividenden aber rund 30% verloren. Auch seither ist man mit T-Bills oder ähnlichen kurzfristigen besten Obligationen gut gefahren. Das… Weiterlesen »
Eine weiterführende theoretische Überlegung: Geht es im Streit zwischen dem Monetarismus und dem Keynesianismus nicht letztlich um diiieee philosophische Frage, bei der wir im Westen schon seit langer Zeit nicht weiter kommen: Was ist der Mensch, wieso handelt er so oder so und wie funktioniert der Mikro-Makro-Link? Bei den Theorien äußert sich das in rationalen versus irrationalen Erwartungen usw. Da wir dort nicht mehr weiter kommen, schlug N. Luhmann vereinfacht ausgedrückt vor, den Menschen aus der Theorie weg zu lassen und Erwartungen sowie Erwartungserwartungen als Systemstrukturen zu identifizieren. Was halten Sie von diesem revolutionären Versuch? Wie gut kennen Sie sich… Weiterlesen »
Die Auffassungen beider Denkschulen der Ökonomie halte ich schon lange für absurd, und denke daher seit mehr als 30 Jahren in andere Richtungen, die hier im Blog bereits gut dokumentiert sind. Luhmann, den ich zwangsläufig studieren musste, hat für mich vor allem in einem Punkt eine Erhellung gebracht, nämlich wie sehr er die vor ihm schon hochentwickelte System-Theorie bereits falsch verstanden hatte, und wie unkritisch die meisten seiner Anhänger seine eigenen unsinnigen Systemüberlegungen übernommen haben. Ebenfalls bemerkenswert ist, wie fest er in der noch immer angebeteten Tradition jener deutschen Philosophie steht, die mit Gebirgen von Wortwolken ihre inhaltliche Leere zu… Weiterlesen »
Sehr geehrter Herr Malik, ich bin erst vor kurzem durch eine Ausbildung / Betreuung von Fr. Harrer auf Sie gestoßen. Besser gesagt, ich wurde durch das von ihr mitgebrachte Buch „Strategie“ erst richtig Aufmerksam. Ich habe zuvor das Buch „Die Kunst vernetzt zu denken“ von F. Vester gelesen, wodurch ich endlich eine Beschreibung für das, was in mir schon seit Jahren vorgeht, gefunden habe. Eine Abrundung fand ich auch mit „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“ von/mit Heinz von Foerster. Dadurch wurde auch ein Kreis zum Ehepaar Toffler geschlossen, deren Werke ich mit Begeisterung schon vor Jahren gelesen habe. https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Alvin_Toffler… Weiterlesen »
Und gleichzeitig macht es mich Stolz, dass doch einige Österreicher bei dieser Transformation eine wichtige Rolle spielen, ob Malik, Drucker, Foerster u.a.
Beste Grüße aus Wien!
Danke, es sind noch andere Österreicher , darunter auch in meinem Team, involviert. Ja, wir dürfen auf viele Landsleute stolz sein. Wissenschaftsgeschichtlich sind wir sogar beinahe in der Überzahl. Ich nenne nur einige, die beigetragen haben: Konrad Lorenz, Rupert Riedl, Paul Watzlawick, Kurt Gödel, Karl Popper, Friedrich von Hayek, Arthur Köstler, Erwin Schrödinger …
Jeder, und viele andere, hat auf seine Weise zu den heutigen Lösungen beigetragen.