Mit Spannung erwartete ich das Referat des Nobelpreisträgers, das vor meinem eigenen zur Eröffnung stattfand. Wir alle hatten wenig Redezeit und mussten vieles weglassen. Krugmans Mut zur Lücke war aber besonders beeindruckend.
1. Er nutzte seine Zeit um die Stärken der USA mit den Schwächen Europas zu vergleichen.
Lücke: Keine Andeutung zu den Schwächen der USA und die Stärken Europas
2. Euro als Fehlkonstruktion im EU-Binnenmarkt
Lücke: Nichts zur politischen Bedeutung des Euros als Weltleitwährungskonkurrent zum Dollar, egal wie der Euro-Kurs steht und die Dankbarkeit von Arabern, Russen, Brasilianern und allen anderen Rohstoffexporteuren, auch der Chinesen und Afrikaner, dass sie eine Zahlungsalternative zum Dollar haben.
3. Lange Kritik an den wirtschaftsschwachen Ländern Europas, deren Heterogenität keinen Euro vertrage, weil keine Ausgleiche stattfänden.
Lücke: Nichts zu den bankrotten Staaten Kalifornien und Illinois, zur wirtschaftlichen  Heterogenität von Arkansas, Vermont, Kansas, Arizona, New Jersey, Massachussetts, Texas und rund 40 anderen.
4. Bemerkenswert dass er zwar auch deflationäre statt inflationäre  Tendenzen sieht, diese aber detailliert am niedrigen und tendentiell sinkenden CPI festmacht.
Lücke: Nichts zu überschuldeten Assets, wie Aktien und Immobilien. Lehmann ist aber nicht an niedrigen Konsumentenpreisen falliert, sondern an ihren Asset-Schulden, die sie nicht mehr decken konnten; detto BearSterns, AIG und alle anderen,  und ebenso Griechenland. Die europäischen Länder leiden ja nicht an ihren stabilen Preisen, sondern an ihren Schulden.Inzwischen rauscht der Aktienmarkt, ausgehend von den USA in die Tiefe und zeigt, wo die Defla herkommt und wo man hinschauen muss, um sie zu sehen, denn die verkauften Aktien waren so gut wie alle auf Kredit gekauft.
Dies alles weiss ein Nobelpreisträger. Was Krugman nur für Gründe gehabt haben mag, zu so Vielem nichts zu sagen?