So wie Hierarchieabbau oder flache Hierarchien für das Management von Organisationen verlangt werden, so gehört Partizipation ganz zuoberst auf die Liste der aktuellen Forderungen für die Gestaltung von Organisationen in Medien und Literatur. Auch hier ist, wie mir scheint – wie bei Hierarchie – einiges an Klärung nötig.
Wirksame Partizipation in Organisationen ist etwas anderes als Demokratie in der Gesellschaft und sie hat andere Zwecke und Ziele. Partizipation ist ein essentielles Funktionsprinzip für richtiges und gutes Management und darüber hinaus für echte Leadership. Sie beruht aber nicht auf Gleichheit, wie in der Demokratie, sondern auf den Prinzipien des wirksamen Funktionierens, der effektiven Kommunikation und des richtigen Denkens und Handelns. In Medien und Literatur wird derzeit allerdings überwiegend die Demokratieversion der Partizipation gefordert. Das Wesentliche für Organisationen wird deshalb häufig übersehen, und ist daher weitgehend unbekannt.
Schon heute gehört Partizipation zu den wichtigsten Funktionsprinzipien in Organisationen. Und für die Organisationen der Zukunft wird diese Bedeutung um ein Vielfaches zunehmen. Es wird wahrscheinlich viel mehr Arten und Formen der Partizipation geben als heute. Und diese neuen Partizipationsformen werden auch mehrere, vielleicht sogar viele verschiedene Zwecke erfüllen, die echte Partizipation in funktionierenden Organisationen schon heute unverzichtbar machen.
Nicht mehr geben wird es vermutlich Partizipation als Selbstzweck, Mitreden um des Mitredens willen, Beteiligung wegen des Beteiligtseins. Schon gar nicht mehr geben wird es Partizipation mit jenem Zweck, den Menschen ein „Gefühl“ der Mitsprache und Teilhabe zu vermitteln. So verstandene Partizipation ist ein Auslaufmodell. Die Mitsprache muss schon ernst gemeinet und echt sein.  Ein blosses „Gefühl“ genügt nicht.
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