Im heutigen „Spiegel“ finden wir die Schlagzeile „Euro fällt auf den tiefsten Stand seit 2010“ und in der Überschrift steht „Griechenland Krise“.

  1. Das eine hat mit dem anderen so gut wie nichts zu tun. Aber der Leser bekommt den Eindruck, der Euro falle wegen Griechenland.
  2. Wogegen fällt eigentlich der Euro? Ja, gegen den Dollar. Warum? Weil der Dollar steigt, nicht weil der Euro fällt. Das ist ein arithmetischer Effekt. Weshalb der Dollar steigt und – nach Korrekturen – weiter steigen wird, steht oft in diesem Blog.
  3. Hat der Euro im Binnenmarkt an Kaufkraft verloren und ist also in diesem Sinne gefallen? Nein.
  4. Warum ist der Stand des Euro gerade für 2010 so wichtig, dass er als Vergleichsmassstab für eine dramatische Schlagzeile herhalten soll?

Dieselbe Schlagzeile-Nachricht werden wir heute noch oft lesen. Die Leitblätter machen es, die Sekundärmedien greifen es auf. Die Welt plappert es nach… Systematische Desinformation – nichts anderes.
Wenn Griechenland Pleite macht, dann hat das weit eher der Währungsfond zuverantworten und die völlig hirnrissigen Auflagen, die man dem Land macht. Und die Banken werden genau gleich abschreiben müssen, wie sie es ohne die Mia-Hilfe an Griechenland hätten tun müssen. Doppelter Verlust: die Staaten verlieren und die Banken verlieren. Die Hälfte hätte man sich sparen können.