Genau dies ist (!) die Deflation: Beseitigung der Schulden, indem man diese nicht mehr bezahlt und sie daher auf der Gläubigerseite als uneinbringlich ausgebucht werden müssen. Hier im Blog war das schon von Beginn an Thema. Es gilt sowohl für Griechenland, als auch für alle überschuldeten Staaten und – man mache sich nichts vor – auch für viele Banken.
Immer mehr Experten beginnt es zu dämmern, dass man das Land von den drückenden Schulden weitgehend entlasten muss. Aber: Das macht es umso dringlicher, die Organisationen des Landes wieder zum Funktionieren zu bringen. In GR hat man das gut verstanden. Daher wurde der Termin für unsere erste Syntegration vorverlegt. Sie wird bereits zu Beginn des neuen Jahres stattfinden, und zwar im Malik Super-Format. Anwender ist das grösste und komplexeste Ministerium Griechenlands.
An welchen Merkmalen kann man denn festmachen ob ein Staat überschuldet ist oder nicht?
Wenn der Staat die Zinsen auf die Staatsschulden nicht mehr aus Steuermitteln zahlen kann, sondern diese durch neue Kredite finanzieren muss. Dies führt zum Zinseszins und zum Staatsbankrott.
Aha. Schulden abschreiben gehört auch zur Deflation. Bisher dachte ich es läuft so ab: Ein Schuldner kann Zins und Tilgung nicht mehr aufbringen. Der Gläubiger geht in die Vollstreckung d.h. der Schuldner muss seine noch vorhandenen Sachwerte verkaufen um wenigstens einen Teil seiner Schulden zu begleichen. Da er aus einer Zwangslage heraus verkaufen muss, muss er auch einen recht niedrigen Preis akzeptieren. Läuft dieser Vorgang massenhaft ab sinkt das allgemeine Preisniveau der entsprechenden Sachwerte. Egal ob es sich um Aktien, Immobilien, Edelmetalle oder Maschinen handelt. Die sinkenden Preisniveaus der Sachwerte lassen auch bisher gut besicherte Kredite unterbesichert werden. Die Banken… Weiterlesen »
Weil sich der deflationäre Abwicklungsprozess nun auf die Gläubiger verlagert. Der Schuldner zahlt nicht, also muss der Gläubiger seine Forderungen abschreiben. In diesem Umfang macht er Verlust. Seine Kreditwürdigkeit nimmt ab, je nach Umfang muss nun er selbst Zwangsverkäufe tätigen um Liquidität zu beschaffen. Aus diesen Gründen ist ja die Deflation so ausweglos, wie ich im Blog häufig darlegte.
Auf herkömmliche Weise kann sie nicht gestoppt werden. Nur durch ein neues Funktionieren geht es.
In einem marktwirtschaftlichem Umfeld wirken m.E. Abschreibungen von Gläubigern deflationär.
Allerdings ist die aktuelle Kreditschöpfung alles andere als marktwirtschaftlich. Wer sind denn die Gläubiger bzw. wie wirken sich diese tatsächlich in der Bilanz aus? In den letzten Jahren wurden solche potentiellen Gläubigerausfälle durch die Allgemeinheit (Subventionen der Banken durch den Steuerzahler um genau zu sein)ausgebügelt. Wie lange gilt: „to big to fail“ wirklich?
Ich habe Respekt vor Ihrer Argumentation aber ist Deflation durch dieses eher planwirtschaftliche Handeln der Zentralbanken und Staaten wirklich akut?
Alles Gute und viel Erfolg für Ihr Handeln.
Eine Deflation kann durch planwirtschaftliche Interventionen nicht verhindert werden, sondern nur durch ein neues, um Faktoren besseres Funktionieren des Organisationsgewebes der Gesellschaft. Doppelt so gut funktionieren mit den halben Ressourcen … Das ist möglich und es ist nötig.
Ich verstehe noch nicht wirklich, wie ein neues Funktionieren die Deflation verhindern kann. Wenn es durch neue Tools gelingt die Defizite von Staaten auf Null zu senken oder für einen Haushaltsüberschuss zu sorgen, müssten die Staaten zunächst ihre Schulden zurückführen. Das hätte dann doch einen deflationären Effekt oder?
Wenn Schuldner ihre Schulden bezahlen, dann hat das kenen deflationären Effekt. Denn dann erhält der Gläubiger ja das, was ihm zusteht. Wenn die Schuldner aber nicht zahlen, dann müssen die Gläubiger abwerten. Ihre Forderungen sind dann uneinbringlich. Die ist eines der Elemente der Deflation.
Wann fallen Weihnachten und Ostern auf einen Tag? Na, für die Griechen dürfte dieses Konstellation schon stattgefunden haben, als sie nämlich einen Schuldenschnitt von 100 Mrd bekommen haben. Gerade wird der nächste Schuldenschritt medial vorbereitet und das Volumen dieses Schnitts könnte noch größer ausfallen als das verherige. Alles folgenlos. Keiner schmeißt Dich aus dem Haus und verhökert es und pfändet künftiges Einkommen. Es kann nicht mehr besser kommen. Nur die Gläubiger gucken dumm aus der Wäsche. Man sagt, GR verfüge über hohe Öl und Gasvorkommen, die noch unentdeckt vor den Küsten schlummern. Ein Gläubiger, der nicht ganz panne ist, läßt… Weiterlesen »
„Börsenexperte Dirk Müller kann nicht nachvollziehen, warum mit Hilfe von europäischen Fördermitteln und privatem Kapital nicht die Erdgas- und Rohölvorkommen in Griechenland erschlossen werden. „Irgendwie drängt sich der Verdacht auf, man will Griechenland an die Wand drücken, bis kein Ausweg mehr bleibt, als die Förderrechte zu verramschen“, sagte er zu „Börse Online“. Genau das ist mein Reden. Entweder sie haben da was pfandwürdiges unter dem Meer liegen oder das ist eine Fata Morgana. Nehmen wir mal an, es wäre was dran, dann könnte GR das sofort zu Geld machen, in dem sie Lizenzen vergeben. So aber kann man ja ruhig… Weiterlesen »
Ob diese Vorkommen existieren, weiss ich nicht. Aber Sie haben Recht. Würde es sie geben, wäre GR vermutlich gerettet.
Mit dem Umschwenken scheint es wohl doch nichts zu werden, jedenfalls nicht im Moment. Nicht der gesunde Menschenverstand setzt sich durch, sondern wohl wieder einmal die politische Taktik. Es scheint wohl wieder so zu sein, die Pölitiker scheuen, wie so oft, die Bekanntgabe von Kosten. Die Wiedervereinigung sollte damals eigentlich aus der Portokasse der Deutschen bezahlt werden und die Eurokrise sollte uns eigentlich auch nichts kosten. An der Wiedervereinigung zahlen wir heute noch, und das nicht zu wenig. Doch auch viele Zahlen schwirren durch den Raum, dass einem nur noch schwindlich werden kann oder dass es einem fast den Verstand… Weiterlesen »
Ich schrieb, dass die Ökonomen umschwenken werden, nicht die Politiker.
„Griechenland ist bankrott“ http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/debatte-um-neue-finanzhilfen-griechenland-ist-bankrott/9503506.html Gespenstisch, während der griechische Finanzminister Jannis Stournaras davon faselt es gäbe ein s.g. Primärüberschuss und weitere Finanzhilfen seinen nicht nötig, werden wahrscheinlich weit fortgeschrittene Pläne für Schuldenschnitt und weitere begrenzte Anschlussprogramme fabriziert. Nun, wir kennen das ja, wo Rauch ist, ist auch Feuer. Natürlich hat Frau Wagenknecht völlig recht (tut a bisserl weh)das die reiche Oberschicht herangezogen werden muss. Griechen müssen zuerst selbst für sich einstehen. Daneben gibt es auch sehr ernstzunehmende Hinweise, Untersuchungen, das GR über umfangreiche Öl- und Gasvorkommen verfügt. GR muss ernsthaft (!) diese Ressourcen auf dem Weltmarkt anbieten und die Erlöse in… Weiterlesen »