Wer es noch nicht versteht …
Bisher habe ich in den heutigen Sonntagszeitungen noch nichts gelesen, was mich überzeugen würde, dass für die Krise ausreichendes Wirtschaftsverständnis vorhanden ist.
Noch nicht verstanden hat es zum Beispiel:
1. Wer von Inflation spricht
2. Wer glaubt, dass Notenbanken das Problem lösen könnten
3. Wer glaubt, dass Notenbanken Geld drucken
4. Wer die Krise(n) mit Verschwörungen begründet
5. Wer Finanzvorgänge kommentiert, ohne die Nachschusspflichten zu erwähnen
6. Wer glaubt, dass es solide Aktien gibt, obwohl es natürlich solide Unternehmen gibt
7. Wer glaubt, dass Aktienkurse ihrem Wesen nach mit der Unternehmensperformance zusammenhängen
8. Wer glaubt, dass wir es nur mit einer Finanzkrise zu tun haben und falls diese gelöst würde, alles wieder gut werde
9. Wer überhaupt glaubt, dass die Lösungen von der Ökonomie kommen
u. v. a. m.
Sehr geehrter Herr Malik, es freut mich zu lesen, dass Sie sich auch sozial engagieren. Dazu habe ich mehrere Ideen: http://www.ashoka.org/ Innovators for the public. Investing in New Solutions for Our World’s Toughest Problems. Bitte schauen Sie sich diese Organisation einmal etwas näher an. Ihre Tools gehören ganz eindeutig in die Kategorie „Investing in New Solutions for Our World’s Toughest Problems“. Wie wäre es mit einem Geschäftsmodell, das privatwirtschaftliche Unternehmen die Ihre Dienstleistung einkaufen jeweils eine Syntegration für eine öffentliche, soziale oder politische Organisation mitfinanzieren? Nach dem Motto tue Gutes und rede darüber. Weitere Ideen: Es ist schon sehr lange… Weiterlesen »
Verehrter Herr Prof. Malik, warum nur glauben unsere Spitzenvertreter aus Politik und Wirtschaft, und all die schlauen Verbandsfunktionäre, dass sie recht haben? Ich kann deren ewig gestrige Vorschläge langsam nicht mehr hören. Umso mehr freut es mich, dass Sie endlich mal diese „noch-nicht-versteht“-Liste ins Netz stellen. Eine Ermunterung für alle Malikianer! Noch ein Wunsch: produzieren Sie doch endlich einen MoM-Letter zu diesem aktuellen Thema. Die Syntegration ist Ihren treuen Lesern und Hörern nun wahrscheinlich hinlänglich bekannt. Aber die „noch-nicht-versteht“-Liste mit den dazugehörigen Argumenten wäre äusserst willkommen. Und keine Wiederholung, da Sie konzis und umfassend Ihre früheren Sichtweisen zusammenfassen können –… Weiterlesen »
Danke. In der August Ausgabe wird mehr zu diesem Thema stehen, allerdings nicht ohne Wiederholungen 😉
Sehr geehrter Herr Prof. Malik, Ihre grundsätzl. Systemanalysen, Schlussfolgerungen und Lösungsansätze sind zweifellos schlüssig u. richtig. Trotzdem haben sich die Dinge bisher nicht so dramatisch entwickelt, wie „vorhergesagt“ (beispielhaft(!) Blog- eintrag v.21.05.10 usw.) O.K., könnten zeitl. Verschiebungen sein; ich aber glaube, dass Sie etwas wesentliches unberücksichtigt lassen. Ich nenne es „Elias-Faktor“. Vereinfacht(!) ausgedrückt: unser „kollektives Unterbewusstes“, das uns z.B. schon bei „9/11“ vor weltkriegsartigen Auswüchsen „gerettet“ hat! Anders als früher ist die Menschheit heute nicht bereit, sich Zuständen wie Massenarmut, soz. Kernschmelze usw. „hinzugeben“! Esoterik? Mag ich auch nicht, lieber M.Talbot , mod.Quantentheorie usw. Vielleicht darf ich eines Ihrer Worte… Weiterlesen »
Mit meinen Überlegungen zur Lage bin ich absichtlich lieber zu früh als zu spät. Daraus entsteht gelegentlich
auch ein milder Vorwurf, mit dem ich gut leben kann. Nicht perfektes Timing, sondern rechtzeitiges Vorbereiten, ist eine
meiner Regeln.
Ich glaube aber zu verstehen, was Sie meinen.
Da die Krise mit Abstand die historisch grösste ist, dauern manche Dinge gewissermassen um einen Faktor länger.
🙂 eines haben Sie vergessen. Wer gute Mitabeiterinnen im Unternehmen hat und diese nicht erkennt. Eventuell wäre aber ein gemeinsames Foto mit Ihnen hilfreich, denn leider zählt heute nach wie vor so was mehr als Leistung. Ich habe viele Ihrer Bücher gelesen – auch SRATEGIE aber leider fehlt mir die Chance mich so einbringe zu können. Nach wie vor sollte MANN / FRAU weniger als 30 Jahre alt sein eine Managementausbildung in den USA gemacht haben, sieben Fremdsprachen sprechen, die entsprechenden Erfolge vorweisen können ……. Aber wenigstens tut es gut, sich selbst irgendwie in Ihren Büchern bestätigt zu finden. Ich… Weiterlesen »
Danke für das Interesse. Fotos gibt es selektiv auf der Homepage. Unsere Personalpolitik folgt nicht den üblichen Kriterien.
Liebe K.H. (oder lieber),
ich arbeite für das malik management zentrum. Unsere Personalpolitik ist tatsächlich so, dass man sich gut sichtbar machen kann, erst recht (!) wenn man bestimmten gängigen Kriterien (Ihre Ausführungen) nicht entspricht. Hier zählt tatsächliches Hinsehen durch unsere Vorgesetzten, dann wird ausserhalb von Assessments oder Tests entschieden, wer sich wie einbringt.
Der Weg, sich einzubringen, steht offen. Man (frau) muss ihn nur selber begehen.
Beste Grüsse, RW
Ich stimme Ihnen zu, insbesondere was die Punkte 2, 4 und 5 anbelangt. Zu Punkt 3: Die Notenbanken können sehr wohl Geld schöpfen. Dass „Geld“ im heutigen System keinen Wert per se mehr darstellt, sondern kreditbasiert ist, hat zwar zur Folge, dass die Notenbanken mit Geldschöpfung kein neues VERMÖGEN (= Wohlstand) schaffen können (deshalb richtig Ihr Punkt 2); sie können aber durchaus – beispielsweise durch Aufkauf gefährdeter Kredite – die Kredit- und somit die Geldmenge aufrecht erhalten oder sogar erhöhen. Dabei würde, wie gesagt, kein neues Vermögen geschaffen, sondern bestehendes zwischen aktuellen Gläubigern und Schuldnern bzw. der Allgemeinheit UMVERTEILT. Wenn… Weiterlesen »
Geld und Kredit ist nicht dasselbe. Kredit ist ein Anrecht auf Geld, aber nicht Geld selbst. Natürlich können die NBs günstig Kredit bereitstellen. Was wird mit diesem aber gemacht? Es braucht auch jemandend, der den Kredit nehmen will und zwar zu mehr als nur zum Umschulden, denn das hält ja bestenfalls die Kreditmenge gleich. Zum Beispiel will am US-Immobilienmarkt kaum noch jemand neuen Kredit.
Die Notenbanken können nicht nur günstige Kredite bereitstellen; sie können – und werden wohl immer mehr – auch gefährdete Kredite aufkaufen und in ihre Bilanzen nehmen. Eine gleich bleibende, wenn auch umgelagerte Kreditmenge würde die Vermögenspreise aber nicht deflationieren!
Das kann sein, dann geht das Finanzsystem umso schneller „über den Bach“. Abgesehen davon ist das in den westlichen Ländern gesetzeswidrig, denn die Notenbanken sind verpflichtet, nur beste Qualität entgegenzunehmen.
Die FED ist im übrigen eine Bank in Privatbesitz und ihre Eigentümer werden natürlich keine faulen Kredite hereinnehmen, ausser gegen einen enormen Abschlag und dann haben wir wiederum die Deflationsbedingungen. Es gibt in einer dermassen verschuldeteten Wirtschaft mit herkömmlichen Mitteln keinen Wunder-Ausweg, der nicht weh tut. Da braucht man schon neue „Waffen“.
Jetzt, wenige Monate später, haben wir sehr wohl die Situation, dass auch die EZB vor der Entscheidung steht Staatsanleihen von maroden Staaten, wie Italien, im großen Umfang aufzukaufen. Und diese Staaten werden noch mehr Anleihen auflegen, um ihre Kredite zu bedienen. Der einfache Bürger bezeichnet dies als sogenanntes „Geld drucken der EZB“, obwohl dies streng technisch natürlich anders abläuft. Auch Krugman ist der Meinung, dass im Krisenfall auch Regel gebrochen werden, um Probleme zu lösen. 11. Nov. 2011 – Die Presse, Wien – Der Wirtschafts-Nobelpreisträger rät dazu, „alle Regeln zu vergessen“. Die Inflationsgefahr sei in Anbetracht der Euro-Krise vernachlässigbar. Es… Weiterlesen »
Im Mai 2009 habe ich mit Krugmann in Interlaken über die Fortentwicklung diskutiert. Er hatte in einem Referat vor 1200 Teilnehmern vor Inflation gewarnt. In meinem Referat habe ich die Deflation prognostiziert. Deflation war ihm aber weitgehend unbekannt. Nun dreht er eben seine Meinung, und rechtfertigt sie durch „alle Regeln vergessen“. Die falschen Regeln kann man vergessen. Mit den richtigen Regeln, die Herr Krugmann leider nicht kannte, konnte man die Krise zielsicher beurteilen und ihren Verlauf vorhersagen.
Ich wollte darauf hinweisen, dass Krugmann auch zum Aufkauf maroder Staatsanleihen durch die EZB rät: Zitat: „Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugman rät den Europäern, für die Euro-Rettung die Notenpresse der Europäischen Zentralbank anzuwerfen und so viele Italien-Anleihen wie nötig zu kaufen. „Am Ende wird die EZB in den Abgrund blicken und sagen: Vergessen wir alle Regeln, wir müssen die Anleihen kaufen“, sagt Krugman dem „Handelsblatt“. Der Preis eines Auseinanderbrechens des Euros sei zu hoch.“ Es ist aus meiner Sicht richtig, dass es bei einer Eskalation der Krise zu der von ihnen prognostizierten Deflation kommt, bzw. diese bereits in unterschiedlichen Ausmaß je nach… Weiterlesen »
Ich kann Krugman wenig abgewinnen. Er bleibt wohl ewig ein gläubiger Keynsianer, der aber gleichzeitig seine Fahne nach dem Wind. Etwas anderes bleibt ihm kaum übrig, weil er bisher so weit ich informiert bin, noch nichts über eine Deflation verlauten liess. Aus meiner Diskussion mit ihm weiss ich, dass er die Deflation gar nicht verstanden hat.
Der Aufkauf von minderwertigen Staatsanleihen durch die EZB beschleunigt die Katastrophe. Schnelle Massnahmen verlangen Sie mit Recht, aber es müssen die richtigen sein. China hat den Charakter der Krise bis heute ebenfalls noch nicht erkannt, wie ich zuverlässig weiss.
Wer befasst sich mit der Suche nach diesen Maßnahmenpaketen? Aus meiner Sicht hauptsächlich Expertengruppen von mächtigen Interessensgruppen. Und diese sehen nur ihre Eigeninteressen, versuchen ihr Vermögen zu retten und haben kein Interesse an einer Gesamtlösung. Die sogenannten Experten sehen sich nur als Anwälte, die die Ansichten ihrer Mandanten untermauern müssen, mit der Realität setzen sie sich nicht auseinander. Und aufgrund langjähriger Übung sind gar nicht mehr in der Lage die Situation wissenschaftlich zu analysieren. Dies gilt für die meisten Berater der Wirtschaft und Politik. Da diese Expertengruppen zusätzlich die öffentliche Diskussion in ihrem Sinne stark beeinflussen, findet keine Problemanalyse statt,… Weiterlesen »
Für einen noch überwiegenden Teil stimmt Ihre Sichtweise, aber die Bunkerstellung bröckeln enorm. Haben Sie meinen neuesten Eintrag zu Niederösterreich schon gelesen?
Über öffentliche Projekte kann ich schreiben; über die Massnahmen in Unternehmen nicht, weil die mit Syntegration angegangenen Fragen nicht für die Öffentlichkeit geeignet sind.
Guten Tag Herr Prof. Malik,
ich lese inzwischen einen Artikel gar nicht mehr weiter, wenn darin von „Inflation und Hyperinflation“ geschrieben wird, oder von „Fiat Geld“ oder von „Geld drucken“ (um danach gleich die Leser zum Kauf von Immobilien und Gold aufzufordern) – denn dann hat der Autor schlicht unser System nicht verstanden.
Vielen Dank, daß Sie unermüdlich die Dinge richtigstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Hannich
Sehr interessant, dass die Zeit der Diskurse für Goldinteressenten auch in diesem Forum Einzug erhielt. Ein Teil von Ihnen erhofft sich (meiner Meinung nach) hier nur Infos zu seinen weiteren Geldanlagen bzw. Risikoumschichtungen. Darum drehen sich hier einige Postings. Was jedoch wichtiger ist, egal ob der Gold/Silberpreis nun sinken oder steigen wird, es ändert an der momentanen Situation nichts. Für das Verständnis, dass die Zentralbanken nicht Geld drucken, sondern lediglich Kredite vergeben werden, habe ich ne Weile gebraucht. Vernunft, nun, die wahrhafte Definition und der Zugang dazu ist schwierig vermittelbar. Etwas konkreter formuliert. „Auf fremden Arsch ist gut durchs Feuer… Weiterlesen »
Ein paar Gedanken herausgegriffen:
1. Deflation kann man nicht so leicht hinauszögern, weil jede Verpflichtung eine Fälligkeit hat. Man kann umschulden, aber das ist u. U. teuer, braucht zusätzliche Sicherheiten, die man evt. nicht hat usw. usw.
2. Die Deflation ist schon einige Zeit im „Ofen“. Wenn die Börsen, nach dem Knick der letzten Wochen, sich nicht definitv in einen Bullmarket drehen (was ich nicht annehme), dann geht es schnell.
3. Alle Begriffe werden glasklar, wenn man die Theorie des debitistischen Wirtschaftens verwendet. (Heinsohn)
4. Geld sind dann umlauffähig gemachte Schulden, solange diese gedeckt sind bzw. vollstreckbar sind.
1. Wer von Inflation spricht…. hat grob gesagt wohl keine Ahnung… Nun, möchte ich als „Ahnungsloser“ einen kleinen Abriss geben von meiner „Ahnungslosigkeit“, die ich mir jeden Tag hart beim täglichen Einkauf erwerbe: Meine Einkäufe gehen immer in die gleiche Richtung, bei der Lebensmittel mit hoher Qualität erworben werden und es kein Ausweichen auf billigere Qualitäten gibt. Ohne ins Detail zugehen, die Dinge werden immer teurer ! So nach der Formel, alles was man zum Leben braucht legt zu. Nur bei Dingen die eher selten erworben werden, kommt man besser weg. Die Bedingungen, wie hier Buch geführt wird, bestimmen das… Weiterlesen »
„Keine Ahnung“ sagte ich absichtlich nicht, sondern „noch nicht verstanden ..“
Die Lösung ihres Anliegens ist folgende: Deflation trifft zuerst die Sachgüter-Preise, also Aktien, Immobilien usw. Der Grund sind die darauf lastenden Schulden. Während dessen können Konsumgüterpreise noch steigen, ja sie werden sogar hochgetrieben, z. B. durch Städte, die Steuerausfälle haben und den Konsumenten durch höhere Müllabgaben zu Kasse bitten. Erst in fortgeschrittenem Stadium zeigt sich dann die Defla auch bei den Konsumgütern, die ja am Ende der ökonomischen Kette stehen.
habe verstanden, aber warum rennen gerade in Deutschland und in der Schweiz die Immobilienpreise seit Krisenbeginn stark nach oben, zugegebenermaßen in Ballungsräumen. In den Jahren davor wurde auch mit Kredit gehebelt finanziert, was erklärt diesen Preissprung, entsteht hier nicht die ganz grosse Blase? Die niedrigen Zinsen unterstützen sicher derzeit, aber muss der Zins für Geld in der Deflation nicht sprunghaft steigen? Dann käme es ja zum grossen Erwachen bei Kreditfinanzierten Immobilien.
Die Leute glauben, dass Immobiliien sichere Geldanlagen seien. Dies ist richtig in der Inflation, nicht aber in der Deflation.
Und, ja, die Zinsen werden steigen, und, ja, das Erwachen ist die Folge. Allerdings kommt das ganz grosse Erwachen nur bei denen, die ihre Immobilien zu heutigen Preisen auf Kredit finanzieren.
Sehr geehrter Herr Malik,
zunächst danke für Ihre Erklärungen hinsichtlich Deflation etc.
Bin mit Ihnen konform, bzgl. Gold glaube ich jedoch dass der Bullenmarkt wahrscheinlich noch ein paar Jahre weitergehen wird, danach wird es zu den von Ihnen prognostizieren nachhaltigen Goldpreiseinbrüchen kommen.
Jetzt zu meiner Frage:
Ich beabsichtige einen Haus zu bauen, kreditbehaftete Immobilien (Wohnhäuser etc.) wird man also in Zukunft günstiger erwerben können, wie schaut es aber bei den Hausbaumaterialien einschleßlich den Arbeitsleistungen aus ? Wäre es also noch ratsam mit einem Hausbau zu warten ?
Danke und Lg aus Südösterreich
W.Z.
Auch Material und Löhne werden sinken. Wenn Sie noch warten können, würde ich also warten. Irgendwo muss man aber natürlich mit seiner Familie auch anständig leben. Die Entscheidung kann ich Ihnen nicht abnehmen.
Yellen: Niedrige Inflation macht Sorge, Gründe sind ein Mysterium, verstehen die Entwicklung nicht genau.vor 32 Min
/ Quelle: Guidants News http://news.guidants.com
Yellen: Unser Verständnis der Inflation ist nicht perfekt. Beobachten die Entwicklung genau. / Quelle: Guidants News http://news.guidants.com