Mein Eintrag über der Erlernen des durch Sprache Unlehrbaren hat Interesse gefunden und einige sehr interessante Postings ausgelöst. Das freut mich u. a. deshalb, weil dieses Thema bisher weithin unbeachtet geblieben ist.
Es gehört aber zu den bisher weitgehend unentdeckten Kernthemen effektiver Kommunikation. Und es ist einer der Gründe, weswegen immer häufiger über schlechte Kommunikation geklagt wird – besonders in Organisationen – wo es speziell auf gute und wirksame Kommunikation ankommt. Die Schuld/Ursache dafür wird fast immer bei den Menschen gesucht, häufig bei den Chefs. Das führt dann z. B. unweigerlich auch zum Hierarchiethema.
Ich will nochmals verdeutlichen was ich meine: Es gibt Dinge, die man zwar nicht beschreiben,  aber dennoch problemlos und schnell erlernen oder erfahren kann. Unter anderem habe ich das Leiten von Sitzungen erwähnt. Dies gerade deshalb, weil ich selbst Leitfäden und Checklisten für die Sitzungsleitung geschrieben habe.
Wie beschreibt man Gerüche und Geschmäcke? Wie riecht eine Rose? Man kann nur sagen: „.. wie eine Rose“,  und muss dabei voraussetzen, dass der Empfänger weiss, wie eine Rose riecht. Wie klingt eine Trompete? Eben wie eine Trompete … Klänge können wir durch Audio übermitteln und sie so erleben lassen. Vielleicht werden wir schon bald auch Gerüche via Digi übermitteln können. Dann haben wir jene Kommunikationsarten zurückgewonnen, die heute durch die Sprache nur schwer und vielfach gar nicht ersetzt werden müssen.
Aber es geht weiter: Wie beschreibt man Schifahren, Fussball, Tennis? Ich meine nicht die Äusserlichkeiten, wie den Rennläufer beim Slalom, oder den Spielverlauf beim Fussball. Sondern ich meine die konkreten Bewegungsabläufe des Schilaufens und Fussballspielens. Nämlich das, was die Sportler können müssen, um zu gewinnen.  Im Management – gar bei Leadership – gibt es dieselben Schwierigkeiten. Wie etwa beschreibt man Leadership und schon gar, wie beschreibt man Charisma?
Ein Stück weit kann man mit Beschreibungen schon kommen, aber man kommt nicht bis zum Können. Das wäre kein Problem, würden wir nicht immer mehr hinter Computer-Screens sitzen und mit sprachlich-grafischen Mitteln zu kommunizieren versuchen. Nicht umsonst sind die Emojis entstanden. Aber auch sie haben enge Grenzen der Kommunikation.
Kommunikation durch Sprache stösst schnell an die Grenzen ihrer Wirsamkeit bei wachsender Komplexität der realen Situationen in Organisationen. Daher stellen Change und Transformation so grosse Anforderungen an die Führung.
Für heute noch eine Herausforderung fürs Wochenende: Wie beschreibt man das Binden von Schuhen? Wie macht man eine Gebrauchsanleitung dafür, damit jeder es lernen kann? Wer Lust hat, kann es in einem Posting vormachen.