Meine Managementlehre ist von konventionellen Auffassungen grundverschieden. Unter anderem gehe ich über Betriebswirtschaftslehre und Business Administration seit langem hinaus und verwende als Basis die Komplexitätswissenschaften. Deshalb ermöglichen meine Managemen- tinnovationen grundlegend neue Lösungen für das Gestalten und Führen von Organisationen, für tiefgreifenden organisatorischen Wandel und für dessen wirksame Umsetzung
Richtiges und Gutes Management verstehe ich als …
… jene gesellschaftliche Funktion, die die Organisationen und Systeme einer Gesellschaft befä- higt, richtig zu funktionieren.
Management ist die bewegende Kraft, wo immer Ziele nur von vielen Menschen gemeinsam durch das Vernetzen von Arbeit und Wissen erreicht werden können.
Management ist das Organ der Führung in allen gesellschaftlichen Organisationen – im Wirt- schaftsunternehmen wie in der Non-Profit-Organisation, in der Regierung ebenso wie in der Stadt, in der Universität ebenso wie im Krankenhaus.
Managemententscheidungen und -prozesse geben den Organisationen Zweck, Werte und Richtung, und bestimmen ihre Mission und Ziele. Management mobilisiert die nötigen Res- sourcen und transformiert diese in zweckentsprechende Resultate. Dafür muss Management effektiv und effizient sein. Dies bedeutet, dass es die richtigen Dinge richtig tun und gut tun muss.
Dieses Verständnis von Management schliesst Leadership und Governance mit ein. Es umfasst die Befähigung von Menschen, ihren Beitrag zum richtigen Funktionieren ihrer Organisationen zu leisten. So verstandenes Management schafft Orientierung, Struktur und Leistungskraft. Dadurch erfüllt es auch gesellschaftliche, politische und ethische Verantwortung.
Management – das Meistern von Komplexität
Zu den grössten Herausforderungen von Management gehören heute die Dynamik des Wan- dels von Wirtschaft und Gesellschaft und die exponentiell steigende Komplexität, die aus der globalen Vernetzung von immer mehr Lebensbereichen entsteht. Die damit verbundenen tief- greifenden Veränderungen nenne ich seit langem „Die Große Transformation21“ von der Alten Welt zu einer Neuen Welt. Daher verstehe ich Management auch als das Meistern von Komplexität.
Die wissenschaftlichen Grundlagen für meine ManagementSysteme sind deswegen die Komplexitätswissenschaften Systemik, Kybernetik und Bionik. Die Systemik sehe ich als die Lehre von den kohärenten Ganzheiten; die Kybernetik verstehe ich als die Wissenschaft vom Funktio- nieren; und die Bionik ist die Übertragung von evolutionär optimierten Lösungen der Natur auf gesellschaftliche Organisationen. Erst durch diese Wissenschaften entsteht begriffliche Klarheit wo heute Konfusion, Widersprüchlichkeit und Moden im Management dominieren. Diese Wis- senschaften ermöglichen das Nutzen von Vielfalt, von Selbstregulierung und Selbstorganisa- tion, vonevolutionären Prozessen für das Lernen von Organisationen und für ihre Anpassungsfähigkeit. Die Vorteile der Neuen Welt werden vor allem denjenigen zufallen, die es verstehen, Komplexität zu nutzen.
Management – ein evolutionäres Operating System für Organisationen
Funktionell sind meine Management Systeme vergleichbar mit Operating Systems von Compu- tern und Nervensystemen von Organismen. So wie das richtige Funktionieren eines Compu- ters erst durch das richtige Betriebssystem möglich ist, und das Funktionieren eines Organis- mus durch sein Nervensystem, so wird das Funktionieren von Organisationen erst durch das richtige Managementsystem möglich. Richtiges Management verstehe ich daher auch als das soziale und evolutionsfähige „Operating System“ für Organisationen jeder Art und Grösse.
Management – der Beruf der Wirksamkeit und der Weg zur Lebenstüchtigkeit
Führungskräfte sind jene Personen, die Management als gesellschaftliche Funktion verkörpern und diese als Beruf ausüben. So verstanden ist Management auch der Beruf der Wirksamkeit in Organisationen.
Richtiges Management und Selbstmanagement ist für die Menschen des 21. Jahrhunderts ebenso bedeutend wie Lesen und Schreiben seit dem 18. Jahrhundert. Managementkenntnisse sind heute jene soziale Schlüsselkompetenz, durch die Menschen beschäftigungsfähig und in Organisationen wirksam werden können. Erfolge im Beruf sind heute in allen Organisationen zunehmend die Folge von richtigem und gutem Management und Selbstmanagement. Denn erst dadurch werden über die ökonomischen Ressourcen hinaus auch Talente, Stärken, Intelli- genz und Kreativität nutzbar. Erst dadurch werden Information, Wissen und Erkenntnisse in Resultate transformiert.
Management für Menschen und Management für Organisationen sind die beiden entscheiden- den Dimensionen der Anwendung meiner Management Systeme. Erst durch richtiges und gu- tes Management können Menschen ihre Stärken in Leistung umwandeln, erfolgreich sein und durch ihr wirksames Handeln Lebenssinn finden. Richtiges und Gutes Management macht Menschen lebenstüchtig und Organisationen funktionsfähig.
Eine wunderschöne Zusammenfassung, die man in großen Lettern auf die Parlamente und Firmenzentralen schreiben sollte.
Neugier und Zufall haben mich früh über Bücher von Dietrich Dörner, Gilbert/Probst auf die Kybernetik und letztlich Herrn Malik stossen lassen, wofür ich heute unendlich dankbar bin. Nach bald 20 Jahren im Berufsleben empfinde ich es noch immer erstaunlich wie wenig selbst formal hervorragend ausgebildete Führungskräfte über die Informations-, Steuerung und Regelungsaspekte des Management-Berufs begriffen haben. Sie verstehen (komplexe) Probleme häufig nur situativ und sind blind für Muster. Und obwohl wir Management immer besser verstehen und gute Werkzeuge vorhanden sind, so sehe ich in der Breite noch immer die flache Denke der „MBA-Schulen“ dominieren. Hat auch sein Gutes, denn so… Weiterlesen »
Sehr geehrter Herr Graf, besten Dank für Ihr interessantes Posting, Ihre wichtigen Beobachtungen und Ihre treffenden Formulierungen. Viel Freude mit und für Ihre jungen Mitarbeiter.
Was mir heute an all diesen Management-Konzepten fehlt ist eine gesunde Demut und eine gesunde Bescheidenheit – auch und gerade für Führungskräfte.
Bei allen Seminaren und Büchern wird von Selbstbewusstsein gesprochen – eine schöne Umschreibung für Menschen mit ausgeprägter Ellbogentechnik und dem Drang immer der Größte, Beste und Schönste zu sein – und entsprechend geben sich viele Führungskräfte auch so.
Mit leichtem Schaudern denke ich daran, wie unsere Gesellschaft in 2 bis 3 Generationen aussehen wird, wenn wir das Elementarste – nämlich eine gesunde Demut – nicht mehr vorfinden.
Sehr geehrte Frau Lughofer, die meisten Seminare und Bücher zeigen nur wenig von der Wirklichkeit
von Führungskräften in der Wirtschaft, insbesondere von hohen und von höchsten Führungskräften. Insbesondere deshalb, weil nur wenige der Trainer diese Wirklichkeit aus eigener Erfahrung kennen. Auch Medien zeichnen oft ein von der Realität entferntes Bild, auch weil es sich halt besser verkauft. Es gibt mehr Bescheidenheit und – wenn man das Wort verwenden will, ja, auch Demut, denn die Aufgaben stellen hohe Anforderungen.
Sehr geehrter Herr Malik,
ich bin über Recherchen für meine Masterarbeit zum Thema agiles Management auf Ihr Buch gestoßen und sehe parallelen, auch wenn es selbstverständlich in meiner Auflage von 2005 noch keine expliziten Hinweise gibt.
Ich finde Ihren Ansatz sehr interessant und nachvollziehbar und frage mich (mit Hinblick auf meine Arbeit), ob Sie Ihre Vorstellung von wirksamen Management grundsätzlich in agilen Strukturen wiederfinden?
Über eine Antwort freue ich mich sehr!
Mit besten Grüßen
S.Gerlich
Besten Dank für Ihr Interesse und Ihre Frage. Strukturen können erst und nur durch Management in meinem Sinne agil und wirksam gemacht werden. Alles Gute für Ihre Masterarbeit.
Lieber Prof. Malik,
in welcher Hinsicht meinen Sie, dass Strukturen agil gemacht werden können?
Gerade die Prozesse in der Softwareentwicklung sind häufig agil ausgestaltet. Während mir die Ursache und der Grund in diesem Zusammenhang klar ist, fällt es mir schwer, den Zusammenhang von „agil“ und „gesamtheitlicher Struktur der Organisation“ herzustellen. Können Sie Ihre Gedanken ein wenig ausführen und benennen, warum eine flexible Veränderung von Strukturen nicht ausreichend ist?
Beste Grüße aus Stuttgart und schöne Weihnachtstage
Tim Grafenhorst
Der Begriff „agil“ hat für mich relativ zur Häufigkeit seines derzeitigen Gebrauchs in der Sache erst mal wenig Neuigkeitsgehalt. Was bedeutet er wirklich? Und was bedeutet er Neues? Waren erfolgreiche Eigentümerunternehmer nicht agil – nur weil sie das Wort nicht verwendeten? Die Softwareentwicklung war dem Vernehmen nach spät dran, weil sie zuvor, so hört man, sehr starr gewesen sei. Nun, gut. Ich kannte jedoch schon früh auch sehr „agile“ SW-Entwickler. Und die wirklichen Kybernetiker waren in ihrem Denken sehr agil. Um nun aber weiterzuschreiben fehlt mir noch der Zusammenhang zwischen dem, was Sie in Ihrem Posting schreiben und meinen eigenen… Weiterlesen »